22.2.2016 |
„Frühjahrstreffen“ der Bauwirtschaft
Technische Hochschule Deggendorf lädt zum 17. Deggendorfer Bausymposium ein
Die Bauwirtschaft hat dank Projekten wie dem Flughafen Berlin-Brandenburg, Stuttgart 21 und der Elbphilharmonie keinen allzu guten Ruf. Zu Unrecht, sind Dr. jur. Günther Schalk und Prof. Dr.-Ing. Volker Wirth von der Technischen Hochschule Deggendorf überzeugt. Sie laden mit der Fakultät Bauingenieurwesen und Umwelttechnik alle Bauschaffenden vom Bauingenieur und Bauunternehmer über Vertreter von Städten, Gemeinden und anderen öffentlichen Auftraggebern bis hin zu Sachverständige und Baujuristen zum 17. Deggendorfer Bausymposium ein. Es findet am Freitag, den 11. März 2016 an der THD statt.
„Der Mittelstand wird zu Unrecht für Fehler bei Großprojekten mit in Sippenhaft genommen, für die er überhaupt nichts kann“, beklagen die Herren Dr. Schalk und Professor Dr.-Ing. Wirth. Sie organisieren für die Fakultät Bauingenieurwesen und Umwelttechnik der Technischen Hochschule Deggendorf, die Akademie für Baumanagement (akabau) und den Verein Deggendorfer Bauingenieure (VDBau e.V.) das Bausymposium.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung im Hörsaal „Günther-Karl-Forum“ an der Edlmairstraße steht dabei laut Dekanin, Frau Professorin Dr.-Ing. Andrea Deininger in mehrfacher Hinsicht der Dialog. Zum einen bestehe eine willkommene Gelegenheit zum „so wichtigen interdisziplinären Austausch zwischen Bautechnik und Baurecht“, wie Deininger betont. Zum anderen ist das Deggendorfer Bausymposium traditionell eine Kontaktbörse für Studierende und Bauunternehmen. „Diesen Effekt sollte man in Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, qualifizierte Nachwuchskräfte für Baufirmen zu finden, nicht unterschätzen“, ergänzt die Dekanin.
Den Vortragsblock eröffnet nach der Einführung durch Herrn Hochschulpräsidenten Professor Dr. Peter Sperber, traditionell ein Absolvent der Fakultät: Herr M. Eng. Bastian Kulzer startet mit einem interessanten Referat über das landwirtschaftliche Kernwegenetz, das insbesondere in ländlichen Breiten wie in Niederbayern eine bedeutende Rolle spielt.
Herr Professor Dr. jur. Bastian Fuchs und Herr Dipl.-Ing. Gerd Haugwitz klären über ein neues Phänomen auf, das neu ist in der VOB/C und enorme Sprengkraft für die Baupraxis hat: Es geht um die „Homogenbereiche“, die die bisherigen „Bodenklassen“ abgelöst haben.
Über die Klärschlammbehandlung mit hydrothermaler Karbonisierung als Perspektive für die kommunale Klärschlammentsorgung wird Frau Professorin Dr.-Ing. Andrea Deininger, Dekanin der Fakultät, referieren. Nicht nur Umwelttechniker, sondern vor allem Vertreter von Städten, Gemeinden und Kommunalunternehmen können sich über eine interessante Perspektive zum Problem der Klärschlammentsorgung informieren.
Unter dem Titel „Unten durch und dran vorbei mit 500.000 m³ Beton“ wird Herr Dipl.-Ing. Manfred Reiter eine der derzeit größten deutschen Bahnbaustellen vorstellen. Im Rahmen der Neubaustrecke Hanau-Nantenbach entstehen derzeit mehrere Tunnels und Bahntrassen für die Umfahrung des alten Schwarzkopftunnels.
Was tun, wenn der Staatsanwalt auf die Baustelle kommt? Selbst ein rechtschaffener Bauunternehmer kann unvermittelt und schneller als ihm lieb ist, mit dem Strafrecht in Konflikt kommen.
Die Herren Dr. jur. Florian Englert und Dr. jur. Günther Schalk, beide Rechtsanwälte und Lehrbeauftragte an der Fakultät, werden durchaus überraschende Fälle vorstellen und Tipps für die Praxis geben.
Herr Dipl.-Ing. Martin Hierl schließlich berichtet über Neues aus dem Brückenbau – nämlich über die intelligente Segmentbrücke als innovativer Bauweise mit hohem Vorfertigungsgrad.
Neben den Vorträgen steht eben auch der Austausch im Mittelpunkt. „Das Deggendorfer Bausymposium ist traditionell das große Frühjahrstreffen der Baufirmen, Auftraggeber und Studenten“, erklären die beiden Organisatoren Dr. Schalk und Prof. Dr.-Ing. Wirth. Information und Anmeldung im Internet oder unter der Faxnummer 0991/3615-499. Der Kostenbeitrag inklusive Pausenverpflegung beträgt 95,-- Euro.
22.02.2016 | THD-Pressestelle (CM, Text Prof. Wirth)
Bildquelle: staatl. Baumt Passau