26.11.2019 |
„Können wir der Automobilindustrie das Wasser reichen ?
- Ein branchenübergreifender Erfahrungsaustausch
Über 80 Teilnehmer kamen zum 2. DigiCamp Bau und erlebten wieder einen äußerst lehrreichen und aufschlussreichen Nachmittag ! Die Teilnehmer gaben Bestnoten!
Prof. Wirth eröffnete das DigiCamp mit der These, dass strenggenommen keine großen Unterschiede zwischen einem Auto und einem Bauwerk bestehen. Beide haben z.B. Bodenbeläge wie Teppichboden. Dabei ist zu beachten, dass die Kunden identisch sind.
Der Familienvater, der sich heute noch ein Auto kauft, beauftragt morgen seinen Architekten mit dem Bau eines Wohnhauses. Dennoch gibt es im Kundenverhalten große Unterschiede. Beispielweise akzeptiert der Auto-Käufer die geringe Wahlmöglichkeit zwischen 2 – 3 verschiedenen Radios, beim Architekten besteht der Bauherr jedoch darauf, ein Waschbecken seiner Wahl aussuchen zu dürfen. Daraus leitet sich das Motto des 2. DigiCamps Bau ab: Können wir von der Autoindustrie lernen?
Dr. Miltenburg von BMW startete den Reigen der externen Referenten. Er stimmte zunächst die Teilnehmer ein und erläuterte wie BMW als Global Player tickt. Die großen Herausforderungen als Premiumanbieter und die aktuellen Erwartungen hinsichtlich Elektroautos lassen sich ohne Digitalisierung nicht meistern. Dazu ist die Digitalisierung bei BMW bereits zu weit fortgeschritten. Im Gegenteil, BMW forciert weiterhin den Grad der Digitalisierung. Das Auto wird komplett im Computer geplant und somit digital „gebaut“ bis hin zur Simulation von Crashtests. Besonders bemerkenswert war die Aussage von Dr. Miltenburg, dass er gerne bereit ist, in Zukunft in einen Erfahrungsaustausch mit der Bauindustrie einzutreten! Dabei ist Dr. Miltenburg auch bereit, von der Bauindustrie zu lernen.
Herr Soppa, Leiter der Integralen Planung bei GOLDBECK, konnte den Nachweis antreten, dass auch die Bauindustrie in Sachen Digitalisierung sehr weit fortgeschritten ist. GOLDBECK ist darüber hinaus auch Marktführer im Systembau; d.h. GOLDBECK baut mit standardisierten Bauteilen ähnlich wie die Autoindustrie. So „baut“ GOLDBECK erstmal eine Industriehalle mittels verschiedener Fachmodelle im Computer digital. Herr SOPPA trat damit den Beweis an, dass es Sinn macht, das industrielle Bauen weiter zu forcieren und der Autoindustrie in Sachen Digitalisierung zu folgen!
Die Herren Gruber und Zehentmeier vom Unternehmen „Waldwasser“ in Moos stellten ihre webbasierten digitalen Steuerungssysteme für den Betrieb und die Überwachung der Wasser- und Abwasserversorgung vor. Dabei war die Liveschaltung zu einer Kläranlage in Osterhofen besonders beeindruckend. Dieser Vortrag zeigte, dass die digitalen Werkzeuge nicht nur angewendet, sondern auch selbst entwickelt werden – in Moos, dem niederbayerischen Silicon Valley!
Die Podiumsdiskussion rundete das DigiCamp ab. Dabei wurde nochmals von allen teilnehmenden Experten bestätigt, dass die Digitalisierung nicht aufzuhalten ist. Auch die Bauindustrie ist seit vielen Jahren in Sachen Digitalisierung gut unterwegs. Bei den nächsten Schritten der digitalen Weiterentwicklung macht es Sinn, über den Tellerrand hinaus zu blicken und mit der Autoindustrie in einen Erfahrungsaustausch zu treten; siehe nachfolgendes Foto der Podiumsdiskussion:
Am DigiCamp nahmen zahlreiche Studenten des 7. Semesters und des Masterstudiengangs teil. Damit wurden wir unserer Zielsetzung gerecht: In erster Linie sollten unsere Studenten von der Digitalisierungsoffensive profitieren!
Zum Abschluss des DigiCamps moderierte Prof. Metzka die digitale Einweihung unseres Waldwasserbrunnen in der Bibliothek. Mittels einer Liveschaltung in die Bibliothek weihten unsere Dekanin Frau Prof. Deininger und Herr Gruber, Werksleiter der Firma Waldwasser in Moos unseren Brunnen ein; siehe Foto:
Frau Prof. Deininger fand dazu die richtigen Worte:
Der Ingenieur trinkt gerne Bier
Doch es geht auch ohne: Hier!
Waldwasser durch die Kehlen rinnt
Ein jeder dieses Nass nun trinkt
Dann geistig frisch von dannen springt
Und beste Leistungen erbringt.
Mög‘ der Brunnen immer steh‘n!
Den Spendern unser Dankeschön!
Dank der „weltweit erstmaligen digitalen Wassertransformation“ vom Brunnen in das Glashaus konnten sich die Teilnehmer des DigiCamps sofort von der herausragenden Wasserqualität überzeugen, ohne das Glashaus verlassen zu müssen.
Zum Abschluss des 2. DigiCamps galt mein besonderer Dank dem Organisationsteam Sabrina Ebner und dem Projektteam Hausleitner Johannes, Fischer Michael, Kreuzer Raphael, Eder Florian und Dominik Bielmeier; siehe Foto:
Keine Frage - weitere DigiCamp’s werden folgen. Digitalisierung – wir packen es an ! Der Termin wird bekanntgegeben.
Fotos: Bielmeier/THD, Gerner/THD, Wirth/THD