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Grenzübergreifend elektromobil

12.11.2013 |

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Mobilitätskonzept für ältere und gehbehinderte Menschen.

Der Entwicklung neuer Elektrofahrzeuge gehört Vilem Dostals ganze Begeisterung. Der Diplom-Ingenieur ist Dozent an der Technischen Hochschule Deggendorf und hat mit einigen seiner Studenten Fahrzeuge gebaut, die es den Menschen ermöglichen, auch im Alter mobil zu bleiben.

 

Weil die TH Vorreiter in Sachen Elektromobilität ist, werden auch die Fahrzeuge elektrisch betrieben. Gestern stellten Dostal und einige Studenten die Fahrzeuge vor, im Rahmen des EU-Projekts "Ziel 3" entwickelt wurden.

Cityroller, Handbike und ein etwas seltsam aussehender Schiebewagen stehen neben einem reichlich unbequem wirkenden Stuhl und eine Massageliege. Letztere vereint gleich drei Funktionen: Zum einen kann sie als klassische Massageliege dienen, wenn ein Physiotherapeut eine Rückenmassage verabreicht. Man kann auch eine Massagematte auflegen oder die Liege als Streckliege verwenden: "Für Menschen mit Bandscheibenvorfall ist es sehr angenehm, wenn die Liege schräg gestellt wird, das entlastet die Wirbelsäule", erklärte Vilem Dostal den Schülern und ihren Lehrern. Studentin Magdalena Jummer führte die Funktionsweise der Massageliege vor, während Dostal weitere Vorzüge erläuterte. Die Liege lässt sich leicht zusammenklappen und im Auto transportieren – "und sie ist die erste Massageliege, die alle drei Funktionen miteinander vereint". Mit denselben Vorgaben, aber unabhängig voneinander, hatten die Deggendorfer wie die Pilsener Studenten die Massageliegen entwickelt. "Die aus Pilsen ist vom Design her schöner, weil sie an der Universität auch Produktdesigner haben", gestand Dostal den tschechischen Kollegen neidlos zu.

Der unbequem wirkende Stuhl verfolgt einen sehr sinnvollen Zweck: Er hilft dabei, Rollstühle genau an die Bedürfnisse ihrer Benutzer anzupassen, indem Körpergröße und Proportionen genau vermessen werden.

Hintergrund für die Entwicklung von Elektro-Citybike, Elektro-Handbike sowie Rollstuhl-Vermessungs-Stuhl war eine Bevölkerungsstudie von TH-Studenten, die dem Bayerischen Wald bis 2025 eine starke Zunahme der Zahl älterer Menschen bescheinigt. "Daraufhin haben wir uns gedacht, wir müssen etwas entwickeln, womit auch ältere, gehbehinderte Menschen in Zukunft mobil sein können", erklärte Vilem Dostal die Zielsetzung.

Die Maschinenbaustudenten haben auch einen Elektromagazinwagen gebaut für die Poststelle der Hochschule. "Damit es einfacher wird, schwere Pakete über den Campus zu befördern", erklärten Paul Bechmann und Markus Penz, die das Projekt ausführlich vorstellten – von der erste Konzeptskizze bis zur Bauausführung. Der Magazinwagen kann Lasten bis zu 150 Kilo befördern, die Seitenwände lassen sich ausbauen, um auch größere Pakete aufzuladen. Außerdem lässt sich das mit einem Elektromotor betriebene Fahrzeug ganz flach zusammenklappen und leicht transportieren – und passt in jeden Kofferraum.

Quelle: PNP - Deggendorfer Zeitung