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Industrie und Wissenschaft: Hand in Hand

20.6.2012 |

„Durch anwendungsorientierte Forschung entstehen hier marktfähige optimierte Produkte, Verfahren und Dienstleistungen“, lautet unter anderem der Internet-Eintrag für den Technologie Campus Freyung (TCF) als Forschungseinrichtung der HDU-Hochschule für Angewandte Wissenschaften Deggendorf.

„Die mit modernsten Geräten ausgestattete Lern- und Modellfabrik unterstützt Firmen im Bereich Software, Layout und Bauteileprogrammierung“, weiß deren Wissenschaftlicher Leiter Prof. Dr. Robert Bösnecker - und ein solches aluglänzendes Bauteil, kleiner als eine Zigarettenschachtel, liegt auch auf dem großen Besprechungstisch der Firma Pauli & Raab GmbH in Fürholz, die sich mit Sondermaschinenbau, Konstruktionstechnik und auch mit individuellen Lösungen für Fronthydraulik und Frontzapfwellenantrieben befasst

Um den Tisch haben sich Repräsentanten aller Firmen und Einrichtungen versammelt, die an der Entwicklung und Ausführung dieses elektronischen Bauteils beteiligt waren. Da ist einmal Andreas Raab von der Firma Pauli & Raab GmbH selbst, der den Bedarf für das Bauteil hatte, dessen Betrieb das Alugehäuse in Eigenregie fertigte und der die Zusammenarbeit mit dem Technologie Campus Freyung suchte. Da sind auch Prof. Dr. Robert Bösnecker und sein Mitarbeiter Karl Stockinger vom Technologie Campus, die sich des technischen Problems der Firma Pauli & Raab angenommen haben und dem kleinen Alugehäuse das „Gehirn“ in Form eines Mikrocontrollers, also eines winzigen Rechners, „eingehaucht“ haben.

Damit diese empfindliche und verletzliche Elektronik vor Schmutz und Feuchtigkeitseinwirkung geschützt dem rauen Alltagsbetrieb standhält, hat die Firma Sarfert electronic gmbh aus Perlesreut, vertreten durch Geschäftsführer Dipl. Ing. (Univ.) Günter Stefan und dem für Technik und Entwicklung zuständigen Cornelis Stork, das Bauteil professionell „vergossen“, also in eine Art Kunststoffmasse eingehüllt.

Herausgekommen ist mit dieser guten Zusammenarbeit und Ideen-Vernetzung eine nach relativ kurzer Testphase maßgeschneiderte und serienreife Problemlösung: Das, was der Fahranfänger in der Fahrschule regelmäßig fürchtet und lange übt, nämlich das Spiel mit dem Kupplungspedal beim möglichst ruckfreien und schonenden Anfahren, das übernimmt im Bereich viel größerer maschineller Kraftaufwendungen und hoher Drehzahlen für Frontanbaugeräte an Zugmaschinen nun dieses speziell entwickelte kleine elektronische Bauteil. Und zwar ganz einfach auf Knopfdruck des Bedieners. Es ist das präzise elektronische Einschaltgerät für eine Magnetkupplung.

„Mit dem Technologie Campus in Freyung wurde in einer relativ strukturschwachen Region eine Einrichtung geschaffen, die ortsansässige Betriebe mit anwenderorientierter Technik und Elektronik unterstützt“, lobt Geschäftsführer Andreas Raab die konstruktive Zusammenarbeit. Deren Wissenschaftlicher Leiter Prof. Dr. Robert Bösnecker, der um weitere Vernetzung und Zusammenarbeit wirbt, ergänzt: „Der Bayerische Wald weiß gar nicht, welches Potenzial er eigentlich besitzt.“ Die Region Bayerischer Wald durch enge Zusammenarbeit von Industrie und Hochschule hin zu einer Technologieregion aufzubauen ist auch die Vision, die hinter der Regionalisierung der Hochschule steckt.“

Quelle: Passauer Neue Presse / Otto Draxinger