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Technologie Campus Freyung zieht Super-Bilanz

5.8.2012 |

In den drei Jahren seit der Campus-Gründung sind knapp 30 Vollzeitstellen geschaffen worden.

Nicht ganz ohne Risiko sei die Investition in den Technologie Campus Freyung gewesen, so Landrat Ludwig Lankl, „doch sie hat sich ausgezahlt“. Der Campus hat seit seiner Gründung 2009 eine rasante Entwicklung erlebt und über 40 Arbeitsplätze geschaffen - 30 davon als Vollzeitstellen. Das ursprüngliche Ziel von einem Team aus 15 bis 20 Mitarbeitern hat man somit weit übertroffen.


Zum Semesterende fand nun am Campus in Freyung ein Pressegespräch statt, bei dem Landrat Ludwig Lankl und Freyungs Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich zusammen mit den Campusleitern Prof. Dr. Wolfgang Dorner und Prof. Dr.-Ing. Andreas Grzemba die vergangenen drei Jahre Revue passieren ließen und einen Blick in die Zukunft warfen.

Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Der Technologie Campus Freyung habe wesentlich dazu beigetragen, den Standort Freyung-Grafenau für Firmen sowie qualifizierte Arbeitnehmer attraktiver zu machen. Durch das Know-how der Mitarbeiter stehen den regionalen Firmen qualifizierte Partner zur Seite. Und auch Schülern werden die Studienmöglichkeiten am Technologie Campus näher gebracht: „Wir haben hier am Campus laufend Schülergruppen, denen wir ihre Möglichkeiten nach der Schulzeit aufzeigen. So kann es uns gelingen, einheimische und hochqualifizierte Arbeitnehmer langfristig an die Region und ihre Firmen zu binden“, erklärt Prof. Dr. Dorner. Dadurch werde auch dem durch den demographischen Wandel bedingten Fachkräftemangel entgegengewirkt. Man müsse, so Grzemba, auch mehr und mehr den Mädchen das vielfältige Angebot von technischen Berufen näher bringen, um die kommenden Lücken füllen zu können. Auch für die Stadt Freyung habe der Campus einen erheblichen Mehrwert: Mman müsse auch beachten, dass die Leute, die aufgrund des Campus in der Stadt sind, hier auch übernachten, einkaufen und essen. Die lokalen Geschäfte profitieren also davon.

Am TC Freyung hat sich in den vergangenen drei Jahre viel getan: Aus den ehemals drei Arbeitsgruppen „Embedded Systems“, „Geoinformatik“ und „Bionik“ sind mittlerweile sieben Forschungsteams und eine kleine Stabsgruppe entstanden, deren Mitglieder „erheblichen Anteil an der Erfolgsstory des TC Freyung haben“. Jüngst konnte man wieder drei wichtige Projekte gewinnen: Im bayerischen Luft- und Raumfahrtprogramm erhielt der Campus zusammen mit mehreren Partner den Zuschlag für das Projekt „INSAG“. Hierbei geht es um die Entwicklung neuer Technologien für die Bergrettung, wie beispielsweise hochauflösende 3D-Geländemodelle zur besseren Orientierung.

Gemeinsam mit der TU München und mit Unterstützung durch die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat man mit dem Projekt zur Borkenkäfer-Früherkennung - dabei kommen Drohnen zum Einsatz - an einem wichtigen regionalen Thema gearbeitet. „Unsere Auftragsbücher sind voll. Wir haben ein breites Portfolio an Kunden - ob vom Ein-Mann-Ingenieursbüro bis zum internationalen Unternehmen, da ist alles dabei“, so Dorner.

Eigenfinanzierungsquote von 80 Prozent

Auch finanziell steht der TC Freyung gut da: Mit einer Eigenfinanzierungsquote von bereits jetzt 80 bis 90 Prozent kann man der Zukunft positiv entgegenblicken. „Aufgrund der Wichtigkeit für die Stadt Freyung und den Landkreis muss man eine Grundfinanzierung des Campus in Betracht ziehen,“ merkt Freyungs Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich hierzu an. „In Zukunft werden die Wachstumszahlen natürlich etwas zurückgehen, denn unsere Kapazitäten sind fast ausgeschöpft. Aber wir werden unsere Forschungsteams hier weiter halten, sukzessive ausbauen und Projekte weiterhin engagiert und zukunftsorientiert angehen“, blickt Prof. Dr. Dorner voraus. Außerdem habe man sich durch die gute Arbeit bereits einem Namen als attraktiver Partner bei regionalen als auch internationalen Firmen gemacht. Zudem möchte man die Zusammenarbeit mit Partnern im Dreiländer-Eck Tschechien, Österreich und Deutschland ausbauen und festigen. Landrat Lankl und Bürgermeister Heinrich sind sich in Sachen TC Freyung einig: Die Ansiedlung der Hochschule Deggendorf mit ihrem Technologie Campus bei uns in der Region war „ein wichtiger Impuls für die Entwicklung der Stadt Freyung und des gesamten Landkreises.“

Quelle: Passauer Neue Presse, 06. August 2012
Autor: Tobias Wolf