8.7.2016 |
Pflegenetzwerk Ostbayern geht in die zweite Runde und nimmt weiter Form an – Hochschulen aus Ostbayern gehen in konstruktiven Austausch
Pflegeverantwortliche aus ganz Ostbayern trafen sich vergangenen Freitag (1. Juli) zum zweiten Mal im neu gegründeten Pflegenetzwerk Ostbayern an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen Hochschule Deggendorf (THD). Seit dem Gründungstreffen im Februar konnten zu einer besseren Verzahnung von Theorie und Praxis in der Pflege einige Entwicklungen vorangebracht werden.
So können sich in der Pflege tätige Praxisanleiter und Praxisanleiterinnen, erstmalig am 5. Juli (bereits ausgebucht), sowie Stationsleiter und Stationsleiterinnen, erstmalig am 26. September (Anmeldungen noch möglich), an Hochschulbildungstagen an der THD austauschen und mit Referenten aus der Praxis für die Praxis fortbilden. Darauf aufbauende Zertifikatskurse für Stationsleiter und Praxisanleiter erweitern und vertiefen insbesondere im Bereich wissenschaftsbegründeter Pflege Kompetenzen. Derartige Zertifikatskurse werden ab Frühjahr 2017 angeboten. Anmeldungen sind im Veranstaltungskalender der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der THD ab sofort möglich. Ein regelmäßiger Newsletter der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften wurde eingerichtet und erscheint erstmalig im Wintersemester 2016. Die Themen und Autoren der Bachelorarbeiten der Gesundheitsfakultät wurden den Netzwerkpartnern zur Verfügung gestellt, so dass mit den Autoren Kontakt aufgenommen werden kann.
Seit dem Gründungstreffen im Februar formierte sich eine Arbeitsgruppe zu grundlegenden Fragen rund um die Pflegenetzwerktreffen. Das am vergangenen Freitag tagende Plenum beschloss diese Arbeitsgruppe als Beirat einzusetzen. Die gewählten Beiräte um Christiane Rösch, Pflegedirektorin am Kinderklinikum Dritter Orden in Passau sind Tony Ebeling, Pflegedirektor am Uniklinikum Regensburg, Christine Windorfer, Mitarbeiterin bei der Pflegedirektion Bezirksklinikum Mainkofen, und Felicitas Klein, Pflegedirektorin der medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz, medbo, Regensburg. Sie werden gemeinsam zur Vorbereitung auf das 3. Netzwerktreffen am 30.November 2016 Grundsatzfragen zu Form, Aufgaben, Funktionen und Ziele des Pflegenetzwerks Ostbayern voranbringen.
Zwei weitere Sektionen nehmen ihre Arbeit auf. Eine Sektion um Volker Gießübl, Verwaltungs- und Akademiedirektor der Altenpflegeakademie Bayerischer Wald, sowie Michael Döschl, Bereichsleiter Pflege beim BRK Kreisverband Deggendorf, und Christine Windorfer, Bezirksklinikum Mainkofen, werden sich den Fragen um die „Einmündung von Pflegenden mit Hochschulabschluss“ widmen. Hier sollen Konzepte zu möglichen Aufgabenfeldern von akademisch Pflegenden, Informationsformen für Studienbewerber sowie für Mitarbeitende in der Pflege erarbeitet werden. Der Beirat sowie die Sektionen werden von der Hochschule in ihrer Arbeit unterstützt.
Eine wesentliche Neuerung erfuhr das Pflegenetzwerk mit der Teilnahme der beiden ostbayerischen Hochschulen Regensburg und Rosenheim. Frau Prof. Dr. Annette Meusling-Sentpali, OTH Regensburg, und Herr Prof. Dr. Martin Müller, FH Rosenheim nehmen zusammen mit Prof. Dr. Christian Rester, TH Deggendorf, in der Sektion „Hochschule“ ihre Arbeit auf. Anlass für die Zusammenarbeit ist, dass alle drei Hochschulen in einem Studiengang Pflege Dual für eine wissenschaftsbegründete Pflegepraxis graduieren. Die Sektion Hochschule wird ihr Selbstverständnis in der wissenschaftlichen Begleitung des Pflegenetzwerks Ostbayern entwickeln. Insbesondere die Frage nach einer Systematik von Chancen und Hemmnissen der Implementierung von wissenschaftlichem Wissen, im Austausch von Hochschule und Einrichtung, in die Pflegepraxis soll Gegenstand der Anstrengungen werden. Für 2017 ist dazu ein Symposium in Planung. Für die wissenschaftliche Begleitung sind Befragungen von Pflegeverantwortlichen, Abschlussarbeiten sowie gemeinsame Bestrebungen um eine künftige Forschungsförderung geplant.
Neben dem Pflegenetzwerk ist der Bildungskreis Pflege und Gesundheit ins Leben gerufen worden. Unter der Begleitung von Prof. Dr. Michael Bossle und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Gerhard M. Käser, M.A. sollen Entwicklungsfragen in Bildungseinrichtungen beleuchtet werden. Derzeit stehen Gespräche mit sogenannten Satelliteneinrichtungen Niederbayerns an, die ihre individuellen und an zukünftigen Bedarfen ausgerichteten Entwicklungen unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten durchdringen wollen.
08. Juli 2016 | THD-Pressestelle (CM/Prof. Rester)