13.7.2017 |
Pflegeverantwortliche aus ganz Ostbayern trafen sich vergangenen Freitag
(24. Juni) zum zweiten Mal im neu gegründeten Pflegenetzwerk Ostbayern
an der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen
Hochschule Deggendorf (THD). Seit dem Gründungstreffen im Februar
konnten zu einer besseren Verzahnung von Theorie und Praxis in der Pflege
einige Entwicklungen vorangebracht werden.
So können sich in der Pflege tätige Praxisanleiter und Praxisanleiterinnen,
erstmalig am 5. Juli (bereits ausgebucht), sowie Stationsleiter und
Stationsleiterinnen, erstmalig am 26. September (Anmeldungen noch
möglich), an Hochschulbildungstagen an der THD austauschen und mit
Referenten aus der Praxis für die Praxis fortbilden. Darauf aufbauende
Zertifikatskurse für Stationsleiter und Praxisanleiter erweitern und vertiefen
insbesondere im Bereich wissenschaftsbegründeter Pflege Kompetenzen.
Derartige Zertifikatskurse werden ab Frühjahr 2017 angeboten.
Anmeldungen sind im Veranstaltungskalender der Fakultät Angewandte
Gesundheitswissenschaften der THD ab sofort möglich. Ein regelmäßi ger
Newsletter der Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften wurde
eingerichtet und erscheint erstmalig im Wintersemester 2016. Die Themen
und Autoren der Bachelorarbeiten der Gesundheitsfakultät wurden den
Netzwerkpartnern zur Verfügung gestellt, so dass mit den Autoren Kontakt
aufgenommen werden kann.
Seit dem Gründungstreffen im Februar formierte sich eine Arbeitsgruppe zu
grundlegenden Fragen rund um die Pflegenetzwerktreffen. Das am
vergangenen Freitag tagende Plenum beschloss diese Arbeitsgruppe als
Beirat einzusetzen. Die gewählten Beiräte um Christiane Rösch,
Pflegedirektorin am Kinderklinikum Dritter Orden in Passau sind Tony
Ebeling, Pflegedirektor am Uniklinikum Regensburg, Christine Windorfer,
Mitarbeiterin bei der Pflegedirektion Bezirksklinikum Mainkofen, und
Felicitas Klein, Pflegedirektorin der medizinischen Einrichtungen des Bezirks
Oberpfalz, medbo, Regensburg. Sie werden gemeinsam zur Vorbereitung
auf das 3. Netzwerktreffen am 30.November 2016 Grundsatzfragen zu
Form, Aufgaben, Funktionen und Ziele des Pflegenetzwerks Ostbayern
voranbringen.
Zwei weitere Sektionen nehmen ihre Arbeit auf. Eine Sektion um Volker
Gießübl, Verwaltungs- und Akademiedirektor der Altenpflegeakademie
Bayerischer Wald, sowie Michael Döschl, Bereichsleiter Pflege beim BRK
Kreisverband Deggendorf, und Christine Windorfer, Bezirksklinikum
Mainkofen, werden sich den Fragen um die „Einmündung von Pflegenden
mit Hochschulabschluss“ widmen. Hier sollen Konzepte zu möglichenAufgabenfeldern von akademisch Pflegenden, Informationsformen für
Studienbewerber sowie für Mitarbeitende in der Pflege erarbeitet werden.
Der Beirat sowie die Sektionen werden von der Hochschule in ihrer Arbeit
unterstützt.
Eine wesentliche Neuerung erfuhr das Pflegenetzwerk mit der Teilnahme
der beiden ostbayerischen Hochschulen Regensburg und Rosenheim. Frau
Prof. Dr. Annette Meusling-Sentpali, OTH Regensburg, und Herr Prof. Dr.
Martin Müller, FH Rosenheim nehmen zusammen mit Prof. Dr. Christian
Rester, TH Deggendorf, in der Sektion „Hochschule“ ihre Arbeit auf. Anlass
für die Zusammenarbeit ist, dass alle drei Hochschulen in einem
Studiengang Pflege Dual für eine wissenschaftsbegründete Pflegepraxis
graduieren. Die Sektion Hochschule wird ihr Selbstverständnis in der
wissenschaftlichen Begleitung des Pflegenetzwerks Ostbayern entwickeln.
Insbesondere die Frage nach einer Systematik von Chancen und
Hemmnissen der Implementierung von wissenschaftlichem Wissen, im
Austausch von Hochschule und Einrichtung, in die Pflegepraxis soll
Gegenstand der Anstrengungen werden. Für 2017 ist dazu ein Symposium
in Planung. Für die wissenschaftliche Begleitung sind Befragungen von
Pflegeverantwortlichen,
Abschlussarbeiten
sowie
gemeinsame
Bestrebungen um eine künftige Forschungsförderung geplant.
Neben dem Pflegenetzwerk ist der Bildungskreis Pflege und Gesundheit ins
Leben gerufen worden. Unter der Begleitung von Prof. Dr. Michael Bossle
und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Gerhard M. Käser, M.A. sollen
Entwicklungsfragen in Bildungseinrichtungen beleuchtet werden. De rzeit
stehen Gespräche mit sogenannten Satelliteneinrichtungen Niederbayerns
an, die ihre individuellen und an zukünftigen Bedarfen ausgerichteten
Entwicklungen unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten durchdringen
wollen.