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20 Jahre Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik an der TH Deggendorf

19.5.2017 |

20170516 jubiläum fakultät biwHochqualifizierte Ausbildung in familiärem Umfeld

Die Hochschulfamilie feiert einen runden Geburtstag: Seit mehr als 20 Jahren bildet die Technische Hochschule Deggendorf (THD) Bauingenieure aus. In zwei zu Seminarräumen umfunktionierten Zimmern des neuen Rathauses in Deggendorf hatte die Ausbildung für Bauingenieurwesen im Herbst 1995 ihren Lehrbetrieb aufgenommen. 1997 wurde sie zu einem eigenständigen Fachbereich. Rund 1.200 hochqualifizierte Bau- und Umweltingenieurinnen und -ingenieure hat die THD inzwischen hervorgebracht. Anfangs als regionale Fachhochschule an den Start gegangen, hat die Fakultät in den vergangenen zwei Jahrzehnten eine ganze Reihe namhafter Ingenieure hervorgebracht. Ein Vertreter des ersten Absolventenjahrgangs beispielsweise ist heute Chef der kompletten polnischen Niederlassung eines großen Baukonzerns, andere wurden Professoren an verschiedenen Hochschulen. „Das war damals eine richtige Pionierarbeit“, erinnert sich Prof. Dr.-Ing. Hans Bulicek an den Startschuss für die Baufakultät in Deggendorf. Er war einer von damals gerade mal vier Professoren der neuen Einrichtung zusammen mit seinen Kollegen Johann Plankl, Kurt Häberl und Konrad Deffner. Bis auf Plankl sind sie alle bis heute der Fakultät treu geblieben. „Aus Überzeugung“, bekräftigt Bulicek. 88 Studierende bildeten den ersten Jahrgang. „Seit der ersten Stunde macht die Arbeit hier großen Spaß“, ist er vor allem stolz auf die familiäre Atmosphäre an der Fakultät. In kurzer Zeit hatte sich die Fakultät einen guten Namen gemacht. „Die Bauwirtschaft hat schnell bemerkt, dass auch kurz vor dem Bayerischen Wald eine hochqualifizierte Ausbildung vermittelt wird“, bekräftigen Dekanin Prof. Dr.-Ing. Andrea Deininger und ihr Stellvertreter Prof. Dr.-Ing. Florian Neuner. Sie sind zwei von insgesamt 14 Professoren der Fakultät. Unterstützung bekommen sie von 32 Lehrbeauftragten, die aus der freien Wirtschaft als Dozenten die Studenten mit unterrichten und so einen starken Bezug zur Praxis herstellen. Neun Fachkräfte von der Dekanatssekretärin bis zu Laboringenieuren, Werkmeistern und einem Bauchemiker bilden das weitere Fundament der Fakultät.
Den heutigen Campus am frisch umbenannten Dieter-Görlitz-Platz gab es vor 20 Jahren gerade einmal in den Gedanken der Planer. Die Bauingenieure waren damals noch bei den Betriebswirten untergeschlüpft. Wenige Jahre später zog der Fachbereich Bauingenieurwesen, wie die Abteilung an der Fachhochschule Deggendorf anfangs hieß, auf das Pietschgelände im Norden Deggendorfs um. „Wir hatten zu Beginn viele Gestaltungsmöglichkeiten, es gab ja keinerlei Fußstapfen, in die wir treten hätten können“, erinnert sich Prof. Dipl.-Ing. Konrad Deffner, der einzige Architekt unter den Professoren.
Eine bedeutende Umstellung erlebte die Fakultät zum Wintersemester 2007/2008. Der Diplomingenieur wich im Zuge der europäischen Harmonisierung der Hochschulausbildung dem Bachelor und dem Master. „Das führte zwar zur Aufgabe des bis dahin mit einem sehr guten Branchenimage behafteten Titels Dipl.-Ing.(FH), jedoch auf der anderen Seite zu einer weiteren Öffnung und höheren Flexibilität im Hinblick auf einen Wechsel innerhalb verschiedener europäischer Hochschulen“, erklärt Dekanin Deininger. Ein Semester später startete der neue, praxisorientierte Masterstudiengang Bau- und Projektmanagement unter der Führung von Prof. Dr.-Ing. Volker Wirth. Zum Wintersemester 2008/2009 erweiterte die Fakultät ihr Studienangebot in den Umweltbereich mit dem Studiengang „Resourcen- und Umweltmanagement“.
„Unsere Studierenden bekommen eine fundierte, breit angelegte Ingenieurausbildung, die ihnen ein solides Fundament an Kernkompetenzen vermittelt mit dem sie bestens für die Herausforderungen der Berufspraxis gerüstet sind“, betont Prodekan Prof. Dr.-Ing. Florian Neuner. Entsprechend gefragt und geschätzt sind die Absolventen der Deggendorfer Fakultät für Bauingenieurwesen und Umwelttechnik in der Bauwirtschaft. Knapp 400 Studentinnen und Studenten – längst nicht mehr nur aus Niederbayern und der Oberpfalz – sind derzeit im Jubiläumsjahr an der Fakultät auf dem Weg zum Bau- oder Umweltingenieur.
Was hat sich in den 20 Jahren Studienbetrieb geändert? „Wir haben uns geändert“, schmunzelt Gründungsprofessor Hans Bulicek, „damals war der Altersunterschied zwischen den Studenten und uns erheblich kleiner.“ Geblieben sei aber die familiäre Atmosphäre und der Teamgedanke zwischen Lehrenden und Studierenden. Und sogar einen Doktortitel haben einige Absolventen der Fakultät inzwischen erworben unter anderem über eine enge Kooperation mit der TU München.
Eine enge Verbindung pflegt die Fakultät laut Dekanin Deininger auch mit der Bauwirtschaft. Diese wird jedes Jahr auch auf das Campusgelände eingeladen: Das Deggendorfer Bausymposium mit Fachvorträgen hat längst bundesweit einen guten Ruf und ist zugleich eine Kontaktbörse für Baufirmen und ihre künftigen Mitarbeiter. Mit einem außerordentlichen Bausymposium feierte die Fakultät jetzt auch gemeinsam mit zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Bauwirtschaft, Wissenschaft und Bildung ihren 20. Geburtstag.

16. Mai 2017 | THD-Pressestelle (PK)