31.10.2018 |
Professor Andrea Deininger begleitet Bayerische Delegation nach Kapstadt
31.10.2018 | Fakultät BIW - Im Sommer den Rasen beregnen oder einfach mal schnell das Auto waschen, das ist in Deutschland keine Frage. In Kapstadt sehr wohl. Nach sehr starken Dürreperioden in den vergangenen drei Jahren gelten in der zweitgrößten Stadt Südafrikas strenge Regeln für den Wasserverbrauch. Eine Delegation Bayerischer Experten war jetzt vor Ort, um Möglichkeiten der Wasseraufbereitung und –wiederverwendung zu thematisieren. Auch Prof. Dr.-Ing. Andrea Deininger von der TH Deggendorf nahm an der Reise im Oktober teil.
Die rund vier Millionen Einwohner Kapstadts dürfen derzeit am Tag nur noch 80 Liter Wasser pro Kopf verbrauchen. Im Sommer waren es sogar nur 50 Liter pro Tag. Das Waschen von Autos, das Beregnen von Rasenflächen oder das Füllen von Pools ist verboten. Die Capetonians haben aufgrund der angespannten Lage ihren Wasserverbrauch in den vergangenen zwei Jahren bereits halbiert. Momentan liegt er bei etwa 60 Litern pro Kopf am Tag. Zum Vergleich: In Deutschland liegt er bei mehr als 120 Litern.
Prof. Dr.-Ing. Andrea Deininger war im Oktober insgesamt eine Woche in Südafrika und beschäftigte sich mit anderen Experten genau mit dieser Problematik. Auf zwei Seminaren in Stellenbosch (bei Kapstadt) und Pretoria behandelten Ingenieure und Naturwissenschaftler vor Ort verschiedene Themen zur nachhaltigen Wasserwirtschaft. Sowohl die bayerischen Gäste als auch die südafrikanischen Gastgeber diskutierten Möglichkeiten der Abwasserwiederverwendung, Trink-, Grau- und Abwasseraufbereitung und stellten die Organisationsformen ihrer Wasserwirtschaftsbehörden vor. Anschließend entwickelten sie in einem Workshop innovative Projekte im Bereich der Wasserwirtschaft. Beim Seminar in Stellenbosch war der Umweltminister der Provinz Western Cape anwesend, das Seminar in Pretoria fand in einem Innovationscenter der Stadt statt. Die Bayerische Delegation bestand neben Frau Professor Deininger aus einer Vertreterin der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), einem Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz sowie einigen Firmenvertretern. Man kam mit den südafrikanischen Kollegen schnell und unkompliziert ins Gespräch und es wurden viele Kontakte für die Zukunft geknüpft.
Bild (GIZ): Bayerische Delegation mit südafrikanischen Kooperationspartnern (Umweltminister der Provinz Western Cape 4. von links, Prof. Deininger Mitte)