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Wertschöpfungskette und Verkehrskollaps an der Donau

11.7.2014 |

 20140711-donauausbauThomas-Dexl-Preis" erstmals verliehen – Studenten der Technischen Hochschule Deggendorf ausgezeichnet

Der OstWestWirtschaftsClub Bayern (OWWC) ist eine überparteiliche Interessenvertretung von Mitgliedern aus Wirtschaft, Kammern, Verbänden und Politik. Mit seiner Gründung 1968 hat der OWWC eine Schlüsselrolle bei Kontaktpflege, Meinungsaustausch und Aufbau von wirtschaftlichen Kontakten in Europa übernommen.

 

Schon lange vor dem Fall des Eisernen Vorhangs war der OWWC entscheidend im Aufbau der europäischen Beziehungen zwischen West und Ost. Bekanntheit hat der OWWC durch sein Engagement für die regionale Zusammenarbeit im Donauraum erlangt. Und durch honorige Vertreter wie seinen Präsidenten Staatsminister a.D. Eberhard Sinner, Kuratoriumsmitglied Edmund Stoiber oder Vizepräsident MdEP Manfred Weber.

Zum ersten Mal wird 2014 nun der mit 1500 Euro dotierte "Thomas-Dexl-Preis" verliehen. "Ich denke dieser Preis passt ganz genau in unsere Zeit", begrüßte TH-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber die Anwesenden. "Er würdigt den Donauraum, die die Verbindungen in den Osten schafft. Auch für die Studierenden ist es toll, dass sie bei den unterstützenden Unternehmen wie etwa Kermi offene Türen geboten bekommen."

Namensgeber für die Ehrung ist Thomas Dexl vom Bayerischen Hafenforum, aktueller OWWC-Vorstand und Leiter des Ressorts Wirtschaftsraum Donau. Die Ehrung ging an die drei besten Studienarbeiten der TH Deggendorf im Seminar "Supply Chain Management". Übergeben wurde die Auszeichnung in einem Hörsaal der Hochschule von Staatssekretär Bernd Sibler, einem der Vizepräsidenten des OWWC. In Koordination mit dem OWWC und unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Leinz hatten die Studenten aus dem 3. Semester der Fakultät Angewandte Wirtschaftswissenschaften (School of Management) eine grenzüberschreitende Wertschöpfungskette im Donau-Wirtschaftsraum erarbeitet. "Wir machen das ja öfter, dass wir unseren ‚universitären Elfenturm‘ verlassen", meinte Seminarleiter Prof. Dr. Jürgen Leinz. "Die Studierenden hatten die Aufgabe, in einer modernen arbeitsteiligen Welt den Waren- und Güteraustausch zu garantieren." Sie sollten klären, wo es dabei hakt und wie die Politik das unterstützen könnte.

Besondere Bedeutung erlangten die ausgezeichneten Studienarbeiten durch ihre Kernaussage: Bis 2030 drohe durch den um 38 Prozent wachsenden Güterverkehr der Verkehrskollaps – auch auf der A3 und damit vor der eigenen Haustür. Das aktuellste Verkehrsgutachten des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie belegt diese Prognosen. Dabei geht es aber auch um die Ertüchtigung der Donau als Wasserstraße.

"Schon wieder Deggendorf – typisch", startete Staatssekretär Bernd Sibler seine Laudatio. "Viele gute Ideen kommen aus Deggendorf. Im Donauraum werden viele Dinge – die einen gemeinsamen Auftrag haben – zusammengebracht, vernetzt. Die Universitäten und Hochschulen leisten hierzu einen bedeutenden Beitrag. Die Theorie in die Praxis umzusetzen. Dieses ganz besondere Modell haben wir hier in Deggendorf."

Den 1. Preis holte sich die Arbeitsgruppe, die sich mit einem internetbasierten Routenplaner auseinandergesetzt hatte: Sabine Attenberger, Sandra Lichenauer, Andrea Mauerer und Alexander Heimerl haben Komponenten wie Transportweg, Verkehrsmittel, Verfügbarkeit, Kosten und Alternativrouten errechnet. Die Ergebnisse sind in der Praxis schnell und kostengünstig umzusetzen.

Der 2. Preis siedelte die Thematik eine Instanz höher an: Eine deutschlandweite Koordinierungsstelle schufen Florian Bauer, Michael Gröstenberg, Sonja Maier, Timo Rothneichner, Andrea Triendl und Lena Zimmer. Beeindruckend der Ansatz, sich dem Thema vom Menschen her zu nähern, so Thomas Dexl: Mit 250 Bürgerbefragungen zum Thema "Donauraum" punktete die dritte Studiengruppe mit Azim Adas und Erhan Sengun.

Quelle: PNP vom 10.07.2014
Foto: Grimsmann