29.6.2017 |
"Forcierter Ausbau des internationalen Gesundheitsbereichs"
Der European Campus Rottal-lnn nimmt Gestalt an. Bisher ist die 12.000-Einwohner-Stadt Pfarrkirchen und ihre Umgebung mit namhaften Unternehmen für die Nähe zum Bäderdreieck, Golfplätze, Radwege und den Pferdesport bekannt. Doch mit dem 1. Oktober wurde ein Wandel in der Hochschulstadt eingeleitet.
Es sind nun nämlich die ersten Studenten in die Kreisstadt an den neuen Hochschulstandort gekommen, um ihr Studium am European Campus aufzunehmen. Weitaus höher als ursprünglich an genommen sind nun die Studierendenzahlen für den neuen Hochschulstandort Pfarrkirchen: Bis zum Start im Oktober haben sich in den "Bachelor International Tourism Management - Health and Medical Tourism" sowie in den "Master Medical lnformatics" insgesamt rund 180 neue Studenten eingeschrieben.
Während die Studierenden im Bachelor-Studiengang überwiegend aus der Region kommen, kommen die Bewerber für den Master vorrangig aus dem näheren und ferneren Ausland. Für Studieninteressierte aus Südostbayern ist das Studium in Pfarrkirchen überaus attraktiv. Heimatnah und doch zugleich international in Englisch studieren zu können, wird von vielen Studenten als eine Möglichkeit, im immer internationaler ausgerichteten Arbeitsmarkt bestehen zu können, gesehen. Die hohen Anfängerzahlen zeigen allerdings eindeutig, dass es die richtige Entscheidung der Hochschulleitung war, den internationalen Gesundheitsbereich als dritte Säule der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) forciert auszubauen.
Dieser Ausbau des European Campus Rottal-lnn soll sich schon bald fortsetzen: Bereits zum Sommersemester ab 15. März 2016 ist der Start des neuen "Master International Tourism Management" geplant. Weiterhin soll das Studienfeld Ingenieurwesen/Management folgen, frühestens ab Herbst 2016. Jetzt geht es sowohl der THD als auch der Stadt Pfarrkirchen allerdings darum, für die neuen Studierenden so schnell wie möglich einen gut ausgestatteten Hochschulcampus sowie eine "Studentenfreundliche" Infrastruktur zu schaffen. Dies betrifft auch die Wohnmöglichkeiten für die Studierenden sowie den Nahverkehr. Seit dem 1. Oktober sind im ehemaligen "lmpulszentrum" in Pfarrkirchen Büros für vorerst zwei Professoren, Lehrbeauftragte, Mitarbeiter der Verwaltung sowie ein Rechenzentrum und die Bibliothek bezugsfertig. Die Europa Hochschule Rottal-lnn ist eine Ausgründung der TH Deggendorf. ln den letzten Jahren hat die THD ein beachtliches Netz an Technologie-Campus in ländlichen Regionen aufgebaut. Der Grund für diese Expansion der THD in ländliche Regionen liegt darin, dass es Forschungsmöglichkeiten vor Ort geben soll. Andererseits profitieren die regionale Wirtschaft von wissenschaftlicher Unterstützung und die Bevölkerung von Arbeitsplätzen.
Auch Arbeitgeber in der Region tragen Nutzen vom neuen Hochschulstandort Pfarrkirchen. Gerade im Bäderdreieck und in der Gesundheitswirtschaft, wo Kurbetriebe, Reha- und geriatrische Kliniken angesiedelt sind, werden Fachkräfte, die eine internationale Ausbildung im Gesundheitstourismus durchlaufen haben, dringend gesucht. Der Gesundheitstourismus ist ein sich über die europäischen Grenzen hinaus entwickelnder Wachstumsmarkt. Gerade ausländische Patienten reisen oft mit ihrer ganzen Familie nach Deutschland, um sich dort medizinisch behandeln zu lassen. Solche Reisen müssen von hochqualifizierten und sprachlich geschulten Fachleuten konzipiert werden. Entsprechend der internationalen Ausrichtung wird die Unterrichtssprache am neuen Campus hauptsächlich Englisch sein, damit die Studierenden optimal auf eine internationale Karriere vorbereitet werden. Ausländische Studierende erhalten allerdings Deutschkurse, um sich auch für den regionalen Arbeitsmarkt qualifizieren zu können. ln den ersten beiden Semestern als Übergangsphase werden allerdings für die inländischen Studenten auch noch Vorlesungen in deutscher Sprache angeboten werden, damit anfängliche Sprachprobleme überwunden werden können. Eine breite Auswahl an Sprachkursen soll außerdem am neuen Hochschulstandort angeboten werden.
Die THD - und damit auch der European Campus - arbeitet wiederum mit Partneruniversitäten in Spanien, Tschechien, Österreich und Polen zusammen. Interesse an Kooperationen wurde auch bereits aus Finnland und Brasilien bekundet. Den Studierenden wird empfohlen, mindestens ein Semester im Ausland zu verbringen. Wichtig dabei ist vor allem, dass in vielen Partnerhochschulen der THD keine Studiengebühren verlangt werden. Die Vorstellung des THD-Präsidenten Prof. Dr. Sperber und des Vizepräsidenten und Campus-Leiters Prof. Dr. Kunhardt geht dahin, dass die Absolventen ihren Bachelor- oder Masterabschluss von allen Partneruniversitäten bescheinigt bekommen.
28.10.2015 - Prof. Dr. Horst Kunhardt