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Bald heißt es "Made in Teisnach"

17.4.2013 |

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Feinjustierung der weltgrößten Optikmaschine abgeschlossen − Erste Spiegel sollen noch dieses Jahr fertig werden.

Gut drei Monate nach der symbolischen Inbetriebnahme der UPG 2000 ist die Feinjustierung der größten und modernsten Optikmaschine der Welt abgeschlossen. Das hat Projektleiter Lutz Küpper von der Technischen Hochschule Deggendorf auf Nachfrage des Viechtacher Bayerwald-Boten mitgeteilt.

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In den nächsten Monaten sollen an der Schleif- und Poliermaschine nun die ersten Präzisionsspiegel "Made in Teisnach" hergestellt werden. "Wir hoffen, dass wir noch in diesem Jahr den ersten Kundenauftrag fertigstellen können", sagte Küpper.

Küpper: "Jetzt gibt’s keine Ausreden mehr" Seit Anfang April laufen am Campus in Teisnach Startversuche in Richtung Prozessentwicklung, erläuterte Küpper. Parallel dazu versuche man sich an der Produktion erster Spiegel. "Bis März war unser Zeitplan bestimmt von den Aktivitäten anderer, seit Anfang April haben wir das selbst in der Hand", freut sich der Projektleiter. Und setzt sich selbst ein wenig unter Druck: "Jetzt gibt’s keine Ausreden mehr."

Derzeit laufen die Versuche noch mit einem einfachen Glasrohling. "Dieser verzeiht Fehler bei der Ermittlung der passenden Betriebsparameter und Methoden − zumindest finanziell", erklärt Küpper. Denn Ungenauigkeiten bei der Arbeit mit Spiegelrohlingen könnten teuer werden: 50 000 Euro kostet die Rohplatte für einen einzigen Spiegel. "Deshalb müssen die Tests mit dem Glasrohling vorher sehr gut gelaufen sein."

Die Feinjustierung der UPG 2000, hier ein Bild von der offiziellen Inbetriebnahme im Januar, ist abgeschlossen. Laut Projektleiter Lutz Küpper seien die ersten Versuche sehr erfolgversprechend verlaufen. Das gelte auch für das Portal, mit dem die Spiegel nach der Produktion vermessen werden. "Die Tests haben die Erwartungen übertroffen", sagte Professor Engelbert Hofbauer.

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Gut gelaufen sind bislang auch die Versuche am Messportal, einer weiteren technischen Revolution aus dem Bayerwald. Wo bislang Türme mit bis zu 70 Metern Höhe nötig waren, um große Spiegel exakt zu vermessen, genügt in Teisnach ein etwa drei Meter hoher Aufbau. "Die Tests haben bislang alle Erwartungen übertroffen", sagte Professor Engelbert Hofbauer, Projektleiter für das Präzisionsgranitportal mit Multifunktionalem Geräteträger (PMG). Drei unterschiedliche Spiegel seien bereits erfolgreich vermessen worden. Als nächstes geht es an die Vermessung asphärischer Spiegel, also von Spiegeln mit ungleichmäßiger Krümmung.

"Sensationeller Durchbruch" erwartet Auch für Lutz Küpper ist das Messportal eine wichtige Komponente der Spiegelproduktion. "Das hat eine sehr große Bedeutung", sagte der Projektleiter im VBB-Gespräch. Die konzeptionellen Überlegungen der Ingenieure sehen vor, dass große Spiegel für die Vermessung nicht mehr aus der Produktionsmaschine herausgenommen werden. In Teisnach sei deshalb schon übergangsweise das Messportal über der Poliermaschine UPG 2000 errichtet worden.

Welche Flächentypen sich somit letztendlich vermessen lassen, müssten weitere Versuche zeigen. Küpper aber ist mehr als optimistisch: "Ich erwarte da in diesem Jahr noch einen sensationellen Durchbruch."

Quelle: Passauer Neue Presse vom 17.04.2013
Autor: Andreas Geroldinger