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Teisnacher Campus prägte Bayerns Hochschulpolitik

6.8.2015 |

Technologiecampus der Technischen Hochschule Deggendorf feierte Jubiläum - Er zählt zu den ersten Hochschulaußenstellen im Freistaat

hochschulpolitik

"Vom kleinen Teis­nach aus wurde die bayerische Hochschulpolitik umgekrempelt." Das betonte Prof. Dr. Peter Sper­ber, Präsident der Technischen Hochschule Deggendorf, am Samstag am Technologie-Campus in Teisnach (Landkreis Regen). "Glas: Technik und Effekte" hieß hier das Motto bei der Feier zum fünfjährigen Bestehen des Campus im Bayerischen Wald, der nach dem Campus in Freyung zu den ersten Campi und Hochschulaußenstellen in Bayern zählt.

 

Das Technologiezentrum ist weltweit bekannt, hier steht das modernste und genaueste Ferti­gungszentrum für Teleskop-Spie­gel mit einer der größten Optikma­schinen der Welt. High-Tech­ Großspiegel für eine europäische Sternwarte werden beispielsweise in Teisnach hergestellt, erst vor we­nigen Tagen wurde der erste Off­ Axis-Spiegel für die Raumfahrtin­dustrie fertig. Auch bei anderen Themen aus dem Bereich der opti­schen Technologien, der Prozess­entwicklung und Optimierung, der Messtechnik und der Fertigungs­technik wenden sich Fachleute aus aller Herren Länder an das Teisnacher Technologiezentrum. Wie zu­kunftsweisend die Arbeit auf dem Campus und wie wichtig die Verzahnung von Forschung und praktischer Anwendung ist, verdeut­lichten beim Jubiläum Vertreter aus Politik ,Wissenschaft und Wirtschaft.

Die Technische Hochschule Deggendorf und sieben Firmen sind aktuell in den fünf Gebäuden am Campus tätig. Die Grundstücksfläche ist auf 50 000 Qua­dratmeter angewachsen. Im Oktober 2008 stand fest, dass die im Landkreis Regen geplante Außen­stelle der Technischen Hochschule Deggendorf nach Teisnach kommt, im April 2009 begannen die Arbeiten. Schon ein halbes Jahr später, im Oktober 2009, wur­de der Technologie-Campus eröff­net.

"Die Entscheidung für den Campus war goldrichtig, er ist ein riesi­ger Gewinn für unsere Gemeinde, aber auch für die Region", verdeut­lichte die Teisnacher Bürgermeis­terin Rita Röhrl. Landrat Michael Adam, Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Sperber und Campus­-Leiter Prof. Dr. Rolf Rascher mach­ten klar, dass der Technologie­-Campus in Teisnach auch der Marktgemeinde zu verdanken sei: "Man muss sich erstmal trauen, von Jetzt auf Gleich ein Projekt in dieser Größenordnung anzuge­hen."

"Der Campus erforderte bei den Verantwortlichen vor Ort viel Mut sowie harte Arbeit und liegt kei­neswegs nur an der Finanzkraft der Gemeinde, die den Bau finan­ziell schulterte", lobte Michael Adam. Etwa 15,7 Millionen Euro investierte die Marktgemeinde für den Bau, für den laufenden Betrieb gibt es aber kein Geld.

Dass an einer Hochschule auch geforscht, nicht nur gelehrt wird, war laut Prof. Dr. Peter Sperber an bayerischen Hochschulen vor Jah­ren noch undenkbar. Genau wie die Idee, Außenstellen von Hoch­schulen zu schaffen. "Der Techno­logie-Campus in Teisnach hat ent­scheidend dazu beigetragen, dass es an bayerischen Hochschulen ei­ne Regionalisierung gibt und dass an verschiedensten Orten in Bay­ern Technologiezentren entstan­den sind", verdeutlichte Sperber.

Quelle: Viechtacher Bayerwald-Bote vom 23. März 2015