10.9.2015 |
Marianne Schieder besucht den Technologie Campus - Studieren in Cham
Studieren in Cham ist klein, aber fein. Auf diesen Nenner lässt sich das Gespräch zwischen der Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder mit den beiden Leitern des Technologie-Campus, Professor Peter Firsching und Michael Fuchs, bringen. Schieder kam nach Cham, um zu hören, wo der Schuh drückt.
"Ich bin schließlich Bildungspolitikerin", führte sie bei der Zusammenfassung ins Feld. Eine Bildungspolitikerin im Wahlkampf. Also nimmt sich die 55-jährige viel Zeit und schenkt den beiden Herren ein Ohr. Es geht um vieles: Forschung und Entwicklung, die Förderung des akademischen Lebens auf dem flachen Land, Industrie 4.0 und die Zukunft des Landkreis Cham.
Dreh- und Angelpunkt war der Campus. Von diesem kleinen Punkt aus ging es um die ganze große Politik. "Wir müssen am Ball bleiben, um mit den Metropolregionen mithalten zu können", forderte Fuchs. Welchen Beitrag der Technologie Campus dazu leistet, wurde Firsching nicht müde, zu betonen. "Wir arbeiten hier in einer Region, die besonders ist", lobte er. "Eine besonders niedrige Arbeitslosenquote zeichnet den Landkreis Cham zum Beispiel aus. Was nicht zuletzt an den Firmen liegt. Ein paar Tausend Mitarbeiter, das ist auf dem Weltmarkt zwar klein. Dafür sind die Unternehmen solide und höchst erfolgreich unterwegs. Klein, aber fein, eben wie die Lehre, die der Campus in Cham fördert."
"Wir werden uns im Durchschnitt bei rund 20 Studenten je Semester etablieren", sagt Firsching und gibt offen zu, dass in den Anfangsjahren mit ganz anderen Zahlen hantiert worden ist, "die einfach nicht realisitisch sind und waren." Dafür habe sich am TC ein ganz eigenes Klima der Lehre und Forschung etabliert. "Wir empfinden weniger Zwänge als ein Zentralcampus", lobt der Professor: Er sehnt sich keinesweg zurück in die Zeiten, da er "Mathevorlesungen vor 400 Leuten hielt". Die überschaubare Zahl seiner Studenten führe zu einer fast familären Atmosphäre. "Das hat Vor- und Nachteile, so Firsching. Keiner kann sich verstecken, ein jeder in der Gruppe spornt den anderen an. "Und wenn ich was aus dem Labor brauche, gehe ich nur ein Zimmer weiter", betonte Firsching.
So intim wie die Atmosphäre innerhalb der Einrichtung ist, so gut vernetzt sei der Campus nach außen - zu den Firmen im Landkreis. "Wir sind hier der Kommunikator nach innen und außen", lobte Fuchs. Und fügte hinzu: "Wir können nicht alles, aber wir wissen, wer's kann", umschreibt er das Netzwerk gegenseitiger Unterstützung und Hilfe in Forschung und Lehre.
Marianne Schieder dürfte da weiterer wichtiger Baustein nach Berlin sein. Mit wichtigen Kontakten zu Leuten, die an den Fördertöpfen über Wohl und Wehe eines Projektes entscheiden. Das Schmiermittel der akademischen Forschung.