5.2.2015 |
Der Chamer Technologie Campus begrüßt rund 70 neue Masterstudenten
"Was heißt eigentlich Förderverein auf Englisch?" Theo Schneidhuber, Vorsitzender eben jenes Gremiums für den Chamer Technologie Campus, hat vorsichtshalber nachgeschlagen.
Denn die neuen Studierenden, die am Montag zum ersten Mal im Hörsaal Platz nahmen, sind international. 15 verschiedene Nationen wurden bei der Anmeldung gezählt. Die drei Semester ihres Masterstudiums "Mechatronische und cyber-physische Systeme" absolvieren die Studenten folglich in englischer Sprache.
Die meisten der 70 neuen Studierenden sind erst in der vergangenen Woche angekommen. In den nächsten eineinhalb Jahren werden sie Zeit haben, Leute, Land und Sprache kennenzulernen. In dieser Woche aber erkunden sie zunächst ihr Arbeitsumfeld, den Chamer Campus und die Technische Hochschule (TH) in Deggendorf. "Das wirklich harte Studentenleben beginnt nächste Woche", kündigte Professor Peter Firsching an.
Ein Fach mit Zukunft
Chams Bürgermeistern Karin Bucher nutzte ihre kurze Begrüßungsansprache, um die "kleine Stadt Cham" vorzustellen. "Wir werden von Ihnen lernen und Sie von uns", prognostizierte sie und lud alle gleich zum Frühlingsfest im Mai ein. "Wir trinken Bier in Ein-Liter-Gläsern. It's called Mass", führte sie unter dem Gelächter der Studenten in die kulturellen Besonderheiten ein. Sie mögen beides genießen, die Freizeit und das Lernen, wünschte Bucher. Sie hoffe, dass die Studenten spüren, "Dass Sie wichtig für uns sind". Dass Cham von der Vielfalt und dem studentischen Leben profitieren wird, davon sind auch Firsching und Campusleiter Wolfgang Aumer überzeugt. Sie führen das Beispiel Deggendorf an. Die Stadt habe sich zum Positiven verändert und prosperiere heute.
Auch das Fach, in dem die Studenten auf dem Master hinarbeiten, werde immer wichtiger, ist Klaus Schedlbauer, Wirtschaftsreferent des Landkreises, überzeugt. Mit der Einführung des Masters im vergangenen Herbst zusätzlich zum Bachelorstudiengang habe man offensichtlich einen Treffer gelandet. Das zeigen die 1200 Bewerber, so viele wie für kein anderes Fach an der TH Deggendorf.
190 wurden letztlich zugelassen. Die Erfahrung zeige, dass wiederum rund ein Drittel davon das Studium tatsächlich antritt. Am Montag waren noch nicht alle da, teils, weil ein Visum fehlte. Sie werden in den kommenden Tagen erwartet. Natürlich sind auch Deutsche unter den Studenten, die meisten aus der Region. Ein Teil davon hat bereits den Bachelor am Chamer Campus absolviert, was die Verantwortlichen besonders freut. Schließlich baue das Masterstudium genau darauf auf. Der Chamer Campus habe sich weiterentwickelt, sagt Firsching. Es sei ein echtes Studienzentrum entstanden. "Wir wollen das weitervorantreiben." Firsching hofft, dass bald mehr Studierende aus der Region dieses Angebot annehmen.
Kultureller Austausch
Der größere Zulauf hat den Alltag am Campus verändert. "Es ist ein bisschen hektischer geworden. Familär aber ist es immer noch, nur dass auch neue Mentalitäten Einzug gehalten haben. So wurde aus der jährlichen Weihnachtsfeier mit Plätzchen und Bier spontan eine Bollywood Party." Das war so klasse", erinnert sich Firsching. Quasi im Gegenzug sind die Studierenden zum Maibaum-Aufstellen und zum Volksfest-Festzug eingeladen.
Eine Wohnung haben auch alle gefunden. Die Neuen vor allem in der Umgebung zwischen Falkenstein, Gleißenberg und Bad Kötzting. Viele der alten Hasen, die seit Herbst im Landkreis sind, hat es inzwischen direkt nach Cham gezogen, wo die Stadt weiteren Wohnraum zur Verfügung gestellt hat. Für die Unterstützung auch von Landkreis und Förderverein sind sie am Campus dankbar. "Wir rennen mit unseren Anliegen eigentlich immer offene Türen ein, sagt Aumer.
Quelle: Chamer Zeitung