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intelligenten Mikro-Drähten

6.6.2014 |

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Ein kleiner Metallfaden bewegt schon bald die Handywelt
Stolz und Freude bei Forschern am Technologiecampus in Cham

Große Freude herrscht zur Zeit bei den Forschern am Technolgiecampus in Cham (TCC). Die Actuator Solutions GmbH (ASG) mit Sitz in Gunzenhausen, Projektpartner des TCC, ist jetzt für die Weiterentwicklung von intelligenten Mikro-Drähten mit dem Deutschen Innovationspreis 2014 ausgezeichnet worden.

 

Mit den Drähten, dreimal dünner als ein menschliches Haar, will das Hightech-Unternehmen schon bald den weltweiten Handymarkt aufmischen. Kameras von Smartphones sollen dadurch um zwei drittel leichter, strom- und platzsparender werden. Ein Forschungsteam am TC-Cham war an der Entwicklung maßgeblich beteiligt.

Gedächtnismetalle, mikroskopisch kleine Drähte aus einer Nickel-Titanlegierung, können sich je nach Erhitzung dehnen und wieder in ihre ursprüngliche Form zusammenziehen. Unbekannt waren die Fähigkeiten dieser Metalle bisher nicht. Neu ist allerdings, die mikroskopisch kleinen Bauteile in Handykameras einzusetzen, um per Stromimpuls die Kameralinse zu bewegen. Die neue Technik ist um zwei drittel leichter, stromsparender und kleiner als die bisher genutzten Elektromotoren. Um diese zu entwickeln hat die Actuator Solutions GmbH auch das Know-how der Forscher am Technologiecampus in Cham genutzt. Dort wurden die umfangreichen Simulationsmodelle zur Berechnung der physikalischen Vorgänge erstellt. „Für unsere Ingenieure stellt das Projekt wirklich eine sehr interessante und anspruchsvolle Herausforderung dar“, erklärt Campusleiter Prof. Dr. Peter Firsching. „Umso mehr freut es uns, dass diese Produktentwicklung von ASG, mit dem Deutschen Innovationspreis so überaus positiv gewürdigt wird“, so Firsching. Nach Aussage von Markus Köpfer, Geschäftsführer der ASG, will ein Hersteller aus China die ersten Handys mit Gedächtnis-Draht im Objektiv schon im Herbst auf den Markt bringen. Die Zusammenarbeit mit den Forschern am Campus in Cham hat ihn überzeugt: „Bereits in den ersten Gesprächen waren wir sehr angetan von der pragmatischen und dynamischen Herangehensweise. Neben dem rein wissenschaftlichen Hintergrund und der Einbettung in die akademischen Netzwerke hat mich vor allem auch der Spirit des TCC begeistert. Das junge Team auf beiden Seiten hat gut harmoniert, so konnten wir letztendlich eine kontinuierliche Verbesserung erzielen“. Köpfer hat bereits die nächste Idee, wie sein Produkt einsetzbar wäre: Schon bald soll der Draht nicht mehr nur Handykameras scharf stellen, sondern sie auch stabilisieren, um verwackelte Aufnahmen zu vermeiden. Könnte auch der TC-Cham bei weiteren Projekten mitwirken? Zitat Köpfer: „Uneingeschränkt ja!“