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Ein Roboter ist auch nur ein Mensch

26.8.2014 |

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Junge Technikfans dürfen im Chamer Campus einen LEGO-Motor zum Leben erwecken. Und da hakt es manchmal auch an den kleinen Dingen.

Es ist kurz vor 10 Uhr. So langsam füllt sich der Raum, ein Labor des Technologie Campus in Cham. An drei langen Tischen liegen mehrere Bausätze und Laptops bereit für ihren Einsatz. 15 Kinder warten, alle zwischen Acht und Zwölf, 14 Jungs – ein Mädchen. Das sagt schon ein bisschen, worauf sie warten. Es geht um Technik. Der Kurs heißt: „Erwecke deinen Roboter zum Leben.“

„So, jetzt starten wir durch!“ Helmut Dullinger sagt es. Und alles ist still. Helmut ist Student, genau so wie Regina Paukner. Die beiden leiten den Kurs. Nach einer kurzen Einweisung können die Kinder loslegen. In Zweier- bzw. Dreiergruppen versuchen sie, ihren Roboter zusammenzusetzen. Eine Bauanleitung dient als Hilfe. Bei Fragen und Problemen stehen Helmut und Regina zur Seite.

Frauen und Technik?

„Frauen verstehen nichts von Technik!“ Diesen Satz bekomme ich regelmäßig zu hören. Ich, Sandra, 28, gerade Praktikantin beim Bayerwald- Echo, mache einen Selbstversuch: Ich will meinen Roboter zumLeben erwecken. Betonung auf wollen…

Von wegen: Frauen verstehen nichts von Technik. Solche Sprüche habe ich satt. Und so schnappe ich mir einen von den übrig gebliebenen Bausätzen. Selbstbewusst öffne ich den Kasten und hole als erstes die Anleitung heraus. Doch dann stoße ich bereits auf die erste Herausforderung. Jetzt gilt es, die richtigen Teile zu finden und diese dann auch zusammenzusetzen.

Es ist gar nicht so leicht, unter den vielen Bauelementen die richtigen aufzuspüren. Aber ich schaffe es. Auch, wenn die Kinder schon viel weiter sind, gebe ich nicht auf, und mir gelingt es schließlich ohne größere Probleme, den Roboter fertigzustellen.

„Echte“ Roboter am Campus

Nachdem alle Teams den Zusammenbau gemeistert haben, beginnt der nächste Schritt. Nun kommt der Laptop zum Einsatz. Über einen Beamer zeigt Kursleiter Helmut Dullinger, wie man mit der Software den Roboter programmieren kann. Hierbei kann ich leider nicht mehr mitmachen, da zu wenige Laptops zur Verfügung stehen.

Die Kinder dürfen die Software nun selbst ausprobieren und ihren Roboter nach Belieben programmieren. Viele von ihnen versuchen zunächst einmal, den Roboter vorwärts und rückwärts laufen zu lassen. Als dies geschafft ist, gibt Helmut den Kindern eine neue Aufgabe. Sie sollen ihren Roboter so programmieren, dass dieser Klebestreifen am Boden ausweicht. Anfangs sollen die Kinder versuchen, es selbst herauszufinden. Da sich dies aber als relativ schwierig herausstellt, gibt der Leiter den Kindern Hilfestellung und zeigt ihnen schließlich, wie sie bei der Einstellung vorgehen müssen. Alle machen sich eifrig an die Arbeit und programmieren ihren Roboter nach der Vorgabe.

Die elektrischen Freunde

Nach der Mittagspause dürfen die Kinder noch weiter mit der Software experimentieren, bevor sie mit dem Laboringenieur Martin Bücherl auf eine Besichtigungstour des Campus gehen. Dabei wurden verschiedene Roboter aus der Industrie gezeigt und genauer erklärt, darunter ein 3DDrucker und eine CNC-Fräßmaschine. Zum Abschluss werden den Teilnehmern noch verschiedene Tipps und Tricks des Programms gezeigt.

Ein spannender Tag geht zu Ende und die Kinder müssen ihre kleinen elektrischen Freunden wieder verabschieden. Die Schüler sollen ihre Roboter auseinanderbauen und die Einzelteile in die Box verstauen.

INFORMATIONEN ZUM ROBOTERKURS

Kinder von acht bis zwölf Jahren hatten am Freitag die Möglichkeit, auf dem Technologie Campus Cham Roboter zu bauen und zu programmieren.

Veranstaltet wurde der Tag „Erwecke deinen Roboter zumLeben“ von der TfK – Technik für Kinder e.V. der Technischen Hochschule Deggendorf.

Gekostet hat der Kurs 15 Euro.

In vergangenen Technikerkursen sind die Teilnehmer ein wenig älter gewesen. „Das merkt man schon“, sagt Helmut Dullinger. „Die jungen Techniker brauchen etwas länger für das Zusammenbauen und bis sie das Programm richtig verstehen.“

Die Roboter (LEGO mindstorms education) sind von Lego kindgerecht entwickelt worden. Dazu gehört eine genaue Anleitung mit Bildern und ein Programm, das die Kinder durch die wenigen Funktionen leicht bedienen können.

Leider konnten die Roboter nicht mit nach Hause genommen werden, da sie zu teuer sind. Schließlich sollen sie auch für die nächsten Kursteilnehmer zur Verfügung stehen.

Quelle: Bayerwald Echo vom 12.08.2014
Autorin: Sandra Reh