14.7.2014 |
Dieses Mal scheint der Fortgang der Lehre am Technologie Campus nicht gefährdet – es gibt 23 Anmeldungen.
Nach dem Schock des Jahres 2013, als ein neuer Erstsemester-Start ins Wasser fiel, weil nur zwölf Studenten in Cham ihr Mechatronikstudium beginnen wollten, haben die Macher dazugelernt. Am 1. Oktober 2014 werde ganz sicher ein neuer Erstsemesterjahrgang am Technologie Campus an der Badstraße starten, verkündete Landrat Franz Löffler am Freitag.
23 Anmeldungen gebe es aktuell für das erste Semester. Und in diesem Jahr habe man sich abgesichert: Die möglichen Studenten seien kontaktiert und befragt worden, ob sie denn wirklich in Cham beginnen wollen. Da mindestens 15 mit „Ja“ geantwortet hätten, was die Mindestzahl für ein neues Semester sei, werde das Erstsemester sicher zusammenkommen.
Im vergangenen Jahr hatte man sich auf die Anmeldungen verlassen, ohne Nachfrage, wie ernst die gemeint seien. Das war im Desaster für den jungen Hochschulableger geendet: Trotz der Anmeldezahl von 19, entschieden sich nur zwölf Studenten für Cham. Die mussten dann zur Hochschule nach Deggendorf wechseln. Seit dem wirbt die Wirtschaftsförderung des Landkreises massiv für die Studienmöglichkeiten in Cham – mit Erfolg.
Landrat Löffler betonte die zentrale Bedeutung und Symbolwirkung des Campus für die Region. Im Landkreis gebe es für solche Studenten beste Beschäftigungsangebote. Er machte klar, dass für duale Studiengänge noch Stellen etwa bei der Firma F.EE zu haben sind und die Anmeldefrist am Campus noch bis 15. Juli läuft.
Um den Campus weiter zu sichern, werde der Landkreis ab sofort bis zu fünf Stipendien für tschechische Studenten finanzieren, die dann 300 bis 500 Euro pro Monat Unterstützung für das Studium in Cham erhalten würden. Man kooperiere mit der Hochschule in Pilsen, um einen Studentenaustausch möglich zu machen. Dass es kein schlechter Weg ist, am kleinen Standort Cham zu starten, berichteten zwei Studenten höherer Semester. Christian Reil und Stefan Haberl betonten, dass hier optimale Voraussetzungen für ein praxisorientiertes Studium gegeben seien. Es gebe gute technische Möglichkeiten, kleine Lerngruppen und auch jederzeit die Chance, nicht Verstandenes im Einzelgespräch mit dem Professor zu erörtern. In Deggendorf müsse man dafür einen Termin machen und drei Wochen warten.
IHK-Vizepräsident Dr. Alois Plößl erinnerte daran, dass 2015 die fünfjährige Pilotphase ende. Die wurde bisher zu einemguten Teil von der Wirtschaft finanziell getragen. Er forderte, dass der Freistaat ab dem nächsten Jahr diese Summe übernehmen müsse. Dem schloss sich Landrat Franz Löffler an. Die Kosten für die Lehre müssten durch den künftigen Doppelhaushalt abgedeckt werden. Vor dem Hintergrund der Gleichwertigkeit von Stadt und Land sei das sicher notwendig.
Von der Hochschule Deggendorf und aus der Leitung des Technologie Campus war zur Verkündung der frohen Botschaft am Freitag keiner gekommen.