8.11.2014 |
Technologie-Campus arbeitet mit der Uni Pilsen zusammen. Ein neues Förderprojekt macht’s möglich.
Eine hochrangige Gruppe von Personen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft aus Tschechien und Deutschland konnte Landrat Franz Löffler am Freitagnachmittag im Technologie- Campus in Cham willkommen heißen.
Die Liste der Ehrengäste: Finanz- Staatsekretär Albert Füracker, der Vizepräsident der Westböhmischen Universität Pilsen, Prof. Dr. Ing. Josef Basl, der Dekan der Uni Pilsen, vom Lehrstuhl Maschinenbau Prof. Dr. Ing. Milan Edl, die Professoren Peter Firsching und Josef Weber vom Campus, Prof. Wolfgang Blöchl von der TH Amberg, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes, IHK Vizepräsident Dr. Alois Plößl, Berufsschulleiter Siegfried Zistler, die 2. Chamer Bürgermeisterin Christa Strohmeier-Heller.
„Der Landkreis Cham hat seit über 20 Jahren engste wirtschaftliche Verbindungen mit der tschechischen Region Pilsen mit dem Ziel einen gemeinsamen Wirtschaftsraum und Arbeitsmarkt zu schaffen“, sagte Löffler und belegte den Erfolg mit Zahlen. Mit annähernd 2000 tschechischen Arbeitnehmern hat der Landkreis Cham mit Abstand den höchsten Anteil in Bayern und in ganz Deutschland. Mittlerweile gibt es auch über 40 hiesige Firmen, die eine Niederlassung in Tschechien besitzen. Zur weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Westböhmischen Universität Pilsen, der technischen Hochschule Deggendorf und dem Landkreis Cham getroffen. Sie ist die Grundlage für den Studiengang „Dual International Tschechien“.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal zeige sich an dem Kompetenz- Netzwerk-Mechatronik in Ostbayern mit seinen 32 Mitgliedsunternehmen, acht weiteren Partnern, darunter drei Hochschulen“, erklärte Löffler. Deshalb sei es wichtig, dass im Technologie Campus in Zusammenarbeit mit den Unternehmen innovative Ansätze für die Produktion von Morgen entwickelt werden.
Der Landrat stellte in diesem Zusammenhang den neuen Netzwerkund Technologiemanager Michael Zankl vor. Er ist 31 Jahre alt, Wirtschafts- Ingenieur und wohnt in Runding. Bezahlt wird er zunächst ein Jahr lang von der IHK und dann weiter von der Wirtschaftsfördergesellschaft des Landkreises. Er soll den Technologietransfer in der Region zusätzlich fördern und hat vor allen Dingen die Aufgabe, die Unternehmen in der Antragstellung von Forschungs- und Entwicklungsförderanträgen zu beraten und zu begleiten, Kooperationsprojekte zwischen den Unternehmen und den Hochschulen zu initiieren – „und das alles auch in Richtung Tschechien“, betonte Löffler.
Der Landkreischef dankte an dieser Stelle den Staatssekretär Albert Füracker für seinen Einsatz. Das Bayerische Kabinett hat im Rahmen des Heimatplans des Freistaates Bayern für den Technologie Campus Cham (TCC) Mittel in Höhe von 1,35 Millionen Euro zu Verfügung gestellt (wir berichteten). Dieser Betrag kann ab 2016 für Forschung und Studium verwendet werden. Davon profitieren auch die Partner aus Tschechien. Staatssekretär Füracker lobte die beiden Landtagsabgeordneten Dr. Hopp und Dr. Vetter, weil sie sich so vehement und hartnäckig für diese Förderung eingesetzt haben. Füracker lobte das gelungene Konzept und die Kooperation von Unternehmen, TCC, Landkreis, Freistaat und der Region.
Dr. Gerhard Hopp sprach von einem „wegweisenden Projekt“. Der Standort Cham sei mit Abstand der Standort, der die besten Vorleistungen dafür erbracht habe.
Professor Peter Firsching beantwortete die Fragen „Was machen wir mit dem Geld?“: Der Studienbetrieb müsse erweitert werden mit der Einstellung von Labor-Ingenieuren und weiteren Professoren. Die technische Ausrüstung müsse ergänzt werden.
Der Vizepräsident der Uni Pilsen Prof. Basl sagte: „Endlich ist die Grenze überwunden.“
Quelle: Mittelbayerische Zeitung vom 11.11.2014