10.9.2015 |
Der Chamer Hochschulstandort präsentiert sich am Freitag zum Tag der offenen Tür
Fünf Jahre ist es her, dass Professor Dr. Josef Weber von der Campusleitung in Cham geholfen hat, das Foyer zu bestuhlen. Hohe Gäste hatten sich angesagt. Sie erlebten mit, wie der Roboterarm im Eingangsbereich Bürgermeisterin Karin Bucher den Schlüssel für den Bau überreichte. Zum fünften Jubiläum wollen die Verantwortlichen nun zeigen, was Naturwissenschaften und Technik leisten imstande sind.
Ein umfangreiches Programm haben sie ausgearbeitet. Vorträge und Vorführungen präsentieren Naturwissenschaften als etwas Handfestes. "Ohne Formel, ganz einfach", werden physikalische Zusammenhänge erklärt, verspricht Weber. Unter anderem lernen die Besucher die vier Aggregatzustände der Materie kennen. Luft könne fest sein, flüssig, gasförmig oder auch als Plasma existieren. Neugierige können sich am Freitag ein Bild davon machen.
Einblicke in Forschung, die direkt praktischen Nutzen hat, zeigt ebenfalls Weber. Mittels Sensorentechnik gelang es Forschern auf dem Campus, eine intelligente Matte zu entwickeln. Mit dieser lässt sich die Lage bettlägeriger Pflegepersonen erkennen, ohne dass dazu eine ständige persönliche Überwachung oder die Kontrolle via Videokamera nötig ist. Sensoren stellen fest, ob der Patient anders gelagert werden muss oder ob er Gefahr läuft, aus dem Bett zu fallen.
Anlässlich des Tags der offenen Tür zeigen die Verantwortlichen auch, welchen Wert die Hochschulaußenstelle an der Badstraße inzwischen in der Region hat. "Wir haben uns gut etabliert", resümiert Dr. Peter Firsching. Er zählt unter anderem die Mitarbeiter des Campus auf, die in den Vereinen der Region aktiv sind. Neben den Angestellten selbst sind die Unternehmen in der Region Nutznießer des Hochschulstandorts Cham.
Professor Weber erklärte, die Firmen der Region profitieren vor allem vom direkten Zugriff auf die Fachkräfte. Beinahe alle Absolventen des ersten Studentenjahrgangs am Campus arbeiten im Landkreis. Darüber hinaus bietet die Möglichkeit des dualen Studiums ein hervorragendes Ausbildungsinstrument. Den Studenten gewährt es Einblicke in die Arbeitswelt. Firmen ziehen sich "studierte Lehrbuam" heran. Das heißt: Ein Absolvent weiß nach dem Studium bereits, wie der Hase läuft. Außerdem ist die Bachelor-Arbeit für beiden Seiten dankbar. Studenten erhalten auf diese Weise Zugang zu einem spannenden Thema, das Unternehmen hat die Möglichkeit, eine angestoßene Entwicklung abzuschließen.
Die Forschung spielt am Campus ohnehin eine große Rolle. Das zeigen immer stärker die nach Cham kommenden ausländischen Studenten, informierte Firsching. Ein Inder forsche seit wenigen Wochen im Rahmen seiner Masterarbeit an einer verbesserten Sicherheitstechnik mit Robotern.
In diesem Zusammenhang lerne der junge Mann die bayerische Mentalität kennen - genauso wie das andersherum der Fall sei, freut sich Weber. Das komme den Unternehmen der Region zugute. "Der kulturelle Austausch erleichert die Kommunikation untereinander." Dadurch ließen sich leichter Beziehungen zu ausländischen Standorten hiesiger Firmen unterhalten.
Stark profitiert die Region von der Zusammenarbeit mit den östlichen Nachbarn. Die Nähe zur Uni Pilsen ermögliche neben dem Studentenaustausch auch die Zusammenarbeit in der Forschung. Darüber hinaus ließen sich über die Vernetzung europäische Fördergelder anzapfen.
Aus dem Programm
Quelle: Chamer Zeitung