13.7.2015 |
Von „was Frauen wollen“ über Lebensmittelverschwendung bis zur Gesundheit im Handwerk
Am kommenden Donnerstag, 25. Februar 2016, wird an der Technischen Hochschule Deggendorf der 3. Tag der Forschung stattfinden. Dabei werden Forschungsprojekte und wissenschaftliche Arbeiten präsentiert, die sich durch ein hohes Maß an Aktualität und Anwendungsnähe auszeichnen. Der Schwerpunkt wird in diesem Jahr den Themenbereichen Wirtschaft und Gesundheit gewidmet.
In geballter Form soll gezeigt werden, an welchen Themen an der THD und ihren Forschungscampus gearbeitet und geforscht wird, welche Projekte bestehen oder geplant sind. Insgesamt 16 spannende Kurzvorträge stehen auf der Agenda.
Im ersten Vortagsblock stehen vor allem die Wissenschaftler des Technologie Campus in Grafenau, der auf Einkauf, Logistik, Supply Chain Management, Prognose und Geschäftsdatenanalytik spezialisiert ist, im Fokus. Sie erforschen unter anderem „was Frauen wollen“. Dabei geht es um Absatzprognosen im Modehandel durch künstliche Intelligenz. Hintergrund dafür ist, dass Modeunternehmen regelmäßig vor einer besonderen Herausforderung stehen. Es gilt Bestellmengen und Warenangebot möglichst optimal auf den erst Monate später stattfindenden Verkauf anzupassen, um die Kundenzufriedenheit auf einem hohen Niveau zu halten und Umsatzeinbußen zu vermeiden. Mathematiker und Statistiker am TC Grafenau versuchen, den voraussichtlichen Bedarf für einzelne Artikel mithilfe datenanalytischer Verfahren der künstlichen Intelligenz so genau wie möglich zu prognostizieren.
Außerdem präsentieren sie, wie die Verschwendung von Lebensmitteln im Einzelhandel durch intelligente Prognosen und Disposition im Handel drastisch reduziert werden kann. Dafür entwickeln die Forscher in Grafenau eine spezielle Prognose-Software. Diese App hat zum Ziel, die Kundennachfrage nach schnell verderblichen Waren exakt einzuschätzen. Zurückgegriffen wird dabei auf unzählige Daten und Ereignisse aus der Vergangenheit. Dadurch soll erreicht werden, die Menge an Lebensmitteln, die aufgrund zu hoher Bestellmengen und einer zu geringen Nachfrage entsorgt werden müssen, drastisch zu reduzieren. Gleichzeitig wird verhindert, dass die Kunden vor leeren Regalfächern stehen.
Im zweiten Vortragsblock stehen die Themenfelder Gesundheit, Gesundheitsmanagement und Megatrends der Zukunft auf dem Programm. Präsentiert wird unter anderem der Einsatz der Telemedizin in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung. Die Telemedizin, die sich modernster Informations- und Kommunikationstechnologien bedient, ermöglicht die Bereitstellung von medizinischen Dienstleistungen über räumliche Distanzen und Ländergrenzen hinweg. Mögliche Anwendungsgebiete sind die Telepathologie, also die Interpretation von fernübertragenen digitalen Mikroskop- und Laborbefunden, oder die Teleradiologie, die Übertragung radiologischen Bildmaterials an einen entfernten Ort. Darüber hinaus ermöglichen webbasierte Telemedizin-Plattformen die Aus- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten und Medizinstudenten im Rahmen von virtuellen Campus.
Ein weiterer Vortrag befasst sich mit dem Thema Gesundheit im Handwerk. Es wird ein Projekt vorgestellt, das das Institut für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit der THD seit 2012 in Kooperation mit mehreren Partnern durchführt. Ziel ist es, im Handwerkssektor systematische Strukturen der betrieblichen Gesundheitsarbeit aufzubauen. Dadurch sollen die negativen Auswirkungen von demographischen Entwicklungen, Fluktuation, Nachwuchsmangel und hoher Auslastung aufgefangen und die gesundheitlichen Belastungen reduziert werden.
Das komplette Programm finden Interessierte im Internet.
Der 3. Tag der Forschung beginnt am kommenden Donnerstag, 25. Februar um 13.00 Uhr im Josef-Rädlinger-Hörsaal (B004). Im Anschluss an die Vorträge wird um 17.00 Uhr eine einstündige Präsentation stattfinden, bei der die Besucher die Gelegenheit haben werden, in direktem Kontakt Fragen an die Referenten zu richten und interessante Gespräche zu führen. Der Eintritt ist frei, allerdings wird um Anmeldung gebeten bis 23.02. bei Claudia Puck.
19.02.2016 | THD-Pressestelle (CM)