12.8.2014 |
Bundesforschungsministerium fördert flexiblereWeiterbildungsangebote
Aus der Erfahrung mit aktuell rund 500 berufsbegleitend Studierenden heraus ist der Leiter des Weiterbildungszentrums der Technischen Hochschule Deggendorf (THD), Wolfgang Stern, auf die Idee gekommen, die Qualifizierungschancen für familiär Gebundene und beruflich Qualifizierte weiter zu steigern: mit dem "Deggendorfer Distance Learning Model" (DEG-DLM.)
"Gerade Frauen können ihre beruflichen und familiären Pflichten oft nicht mit den berufsbegleitenden Studiengängen vereinbaren", erläutert THD-Präsident Prof. Peter Sperber. "Mit unserem Modell kann zeitnah und flexibel gelernt werden, etwa durch die interaktive Anbindung an eine zentrale Vorlesung in Deggendorf." Zudem werden in Deggendorf und an einem THD-Campus-Standort zwei neue LernCenter aufgebaut. Dadurch soll die "Studierbarkeit deutlich erhöht" werden, wie Pressesprecher Christian Murauer betont.
Die Angebote sind breit gestreutSeit 1. August läuft das DEG-DLM. Es wird im Rahmen der zweiten Wettbewerbsphase "Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen" mit 1,7 Millionen Euro vom Bund gefördert. Und eine zweite Phase sei bereits angedacht, sagt Initiator Stern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung würdigte beim Zuschlag insbesondere das ausgewogene Konzept der THD, die diesmal neben 46 weiteren Hochschulen deutschlandweit berücksichtigt wurde. Sechs Stellen werden in Deggendorf neu geschaffen.
"Uns war wichtig, sowohl Zielgruppen als auch Fachrichtungen und Studiendauer breit zu streuen", erläutert Projektleiterin Martina Reitmaier. "Außerdem ist der Forschungsanteil sehr hoch." Sie betreut das Projekt in den kommenden dreieinhalb Jahren mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern Karina Fisch, Anja Coenen, den technischen Experten Ilona Seifert und Andreas Oswald sowie einem Weiterbildungsreferenten, der noch benannt wird.
Die Angebote in der Modellphase sind zunächst alle kostenlos. Angeboten wird zum einen ein Vorbereitungskurs Mathe/Physik, der Schulabgänger oder technisch Vorgebildete ohne Abitur in ein bis drei Monaten auf Studienniveau bringen soll. Start: September/Oktober 2015. Auf Bachelor-Niveau bewegt sich bereits die zweite Form der Studienvorbereitung, das "Zertifikat Technische Betriebswirtschaft". Es ist speziell für Berufsrückkehrerinnen gedacht, die sich im Bereich betriebliche Technologie und Softwareanwendungen in etwa zwei Semestern auf den aktuellen Stand bringen wollen. Start: ebenfalls Herbst 2015.
Ein vollwertiger Studiengang mit sechs bis zehn Semestern wird schließlich ab Februar/März 2016 unter dem Titel "Elementarpädagogik für Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen" laufen und u.a. auf das Management pädagogischer Einrichtungen vorbereiten.
Mit im Boot sitzen bei der neuen Kooperation übrigens die Uni Regensburg, Microsoft, das bayerische Sozialministerium, die Hans-Weinberger-Akademie, der Landkreis Deggendorf und die Kreishandwerkerschaft Donau-Wald.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 12.08.2014
Autorin: Ariane P. Freier