5.7.2016 |
Touchscreen war gestern – das Auto hört aufs Wort
Regina Kaiser aus Niederalteich stellte auf der diesjährigen New York International Auto Show die Innovation für die Hyundai-Nobeltochter Genesis vor. Statt eines Touchscreens lässt sich der Prototyp einer neuen Sportlimousine durch ein einziges zentrales Bedienelement steuern. Der Clou: Der Fahrer kann den Bordcomputer auch mit Sprache und Gestik bedienen.
Ein Auto, das auf Sprache und Gestik reagiert. Was selbst heute noch futuristisch anmutet, war vor Jahren bei der Entwicklung des Automobils undenkbar und dem Erfinder noch nicht im Sinn. Heute ist es jedoch längst Realität – im Sinne der Kunden. Kaiser ist als Machine-Interface-Ingenieurin dafür verantwortlich, die Benutzerfreundlichkeit der Autos zu optimieren und so ein neues Fahrerlebnis zu ermöglichen. Das so genannte „Usability Engineering“ bezeichnet die professionelle Verbesserung von Produkten im Sinne der Anwender.
An der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) gibt es seit sechs Jahren den berufsbegleitenden Zertifikatslehrgang zum „Usability Engineer“, an dem auch Regina Kaiser in diesem Jahr teilgenommen hat. Aber beispielsweise auch die Bereiche Maschinen- und Anlagenbau, Sportartikelhersteller und IT-Firmen beschäftigen längst professionelle Usability-Ingenieure. Schließlich können nicht nur große Unternehmen sondern auch kleinere und mittlere Firmen sowie Selbstständige die Marktpositionierung ihrer Produkte dadurch fördern.
Regina Kaiser, die ursprünglich aus Niederalteich stammt und inzwischen in Mainz lebt, studierte unter anderem an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Phonetik und Sprachverarbeitung, nordische Philologie sowie Deutsch als Fremdsprache. „Als Quereinsteigerin bin ich seit Jahren für die Mensch-Maschine-Interaktion und Benutzerfreundlichkeit in der Automobilbranche verantwortlich. Durch die Weiterbildung sammelte ich zusätzlich zu dieser großen Praxiserfahrung weiteres theoretisches Wissen. Gerade durch die ergänzenden Lehrveranstaltungen aus dem Bereich Anwendungen und Technologien, lernte ich Dinge außerhalb des mir bekannten Umfelds zu betrachten. Vieles konnte ich direkt in die Praxis umsetzen“, beschreibt Regina Kaiser ihre Erfahrungen mit dem Usability Engineer.
Die Weiterbildung zum Usability Engineer findet von Oktober bis Juli an 13 Wochenenden statt. Teil des Programms ist eine begleitende Projektarbeit, die eine praktische und bereichsübergreifende Auseinandersetzung mit dem weiten Thema der Usability ermöglicht. Informationen zum Zertifikat „Usability Engineer“ bekommen Interessierte bei Caroline Hlinka-Chod von der der THD unter Tel. 0991 3615-727.
Foto: Regina Kaiser vor dem Prototyp von Hyundais Nobeltochter Genesis
12.09.2016 | THD-Weiterbildungszentrum