5.7.2016 |
Neues Programm des THD-Weiterbildungszentrums für Mittelständler
Seit 2016 bietet das Weiterbildungszentrum der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) ein neues Programm speziell für Arbeitgeber mittelständischer Betriebe in Niederbayern an. Im Mittelpunkt steht die Frage, wann Mitarbeiter gerne in die Arbeit gehen und wie ein Unternehmer sein Team noch besser unterstützen kann. Das Angebot wurde unter anderem mit der Kreishandwerkerschaft Donau Wald entwickelt.
Andreas Mühlbauer, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, erklärt: „Moderne mittelständische Unternehmen werden leichter Mitarbeiter gewinnen und binden können, wenn sie auf Augenhöhe mit ihnen arbeiten und kommunizieren, denn das wird heute erwartet und bringt einen Betrieb weiter. Dazu kann ,Gerne in die Arbeit‘ wichtige Impulse leisten, die Schritte dazu muss ein Betrieb aber selbst gehen.“ Einer der aktuellen Teilnahme-Betriebe ist die Josef Steinberger GmbH aus Buchhofen. Das 50-Mann-Unternehmen ist Spezialist für Haustechnik von der Planung bis zur Umsetzung und Geschäftsführer Andreas Steinberger schildert seine Motivation für eine Teilnahme so: „Ich habe eine tolle Mannschaft, aber der Druck in der Baubranche verlangt meinen Mitarbeitern tagtäglich viel ab. Da geht’s um schnelle Abstimmung untereinander, hohen Termindruck beim Endkunden oder darum, wie gut oder weniger gut ich als Chef für meine Leute erreichbar bin im Alltagstrubel.“
Überzeugt ist Andreas Steinberger von der anonymen, freiwilligen und betriebsspezifischen Mitarbeiterbefragung, die Teil des Programms ist. Denn „so können wir die Probleme und Nöte unserer Mitarbeiter mal aus einem anderen Blickwinkel erkennen.“ In den Fragebogen hat ein eigens dafür zusammengestelltes Team aus Steinberger-Mitarbeitern seine Anregungen eingebracht – ohne Beisein der Chefetage. Projektleiterin Julia Dullinger betont, dass genau diese offene Einstellung einen Teilnahme-Betrieb auszeichnet: „Ein ,Gerne in die Arbeit‘-Unternehmen ist selbstkritisch und bereit, sich zu verändern.“ Die Themen sind breit gefächert und richten sich am Arbeitsalltag aus: Welche Abläufe laufen gut, welche weniger? Wo wünscht sich ein Mitarbeiter welche Unterstützung, um sein Alltagsgeschäft noch besser bewältigen zu können? Wohin steuert das Unternehmen und welche Kompetenzen braucht es dazu künftig in seinem Team? Würden die Mitarbeiter ihren Betrieb als guten Arbeitgeber weiterempfehlen?
Andreas Steinberger zieht eine positive Bilanz: „,Gerne in die Arbeit‘ trifft absolut unseren Nerv‘ - es ist ein Ruck durch unsere Mannschaft gegangen. Mir ist wieder bewusst geworden, dass ich als Chef unternehmerische Entscheidungen einfach besser erklären muss. Umgekehrt halten mir meine Mitarbeiter den Spiegel vor und haben super Vorschläge gemacht, wie wir unseren Arbeitsalltag verbessern können.“ Das reicht von der Organisation der Baustellen-Verantwortlichkeit über die Werkzeug-Ausstattung bis hin zu individuellen Schulungsplänen und Impulsen für die Bürokommunikation. Andreas Steinberger ergänzt: „Aber auch ich als Chef muss mich weiterentwickeln und mir überlegen, wie ich mich selbst noch besser organisiere, mehr delegiere und eventuell sogar eine ,rechte Hand‘ aufbaue, die mich im Alltagsgeschäft noch mehr entlastet.“ Damit skizziert er typische Themen des Mittelstands, zu denen das Programm einen praktischen Beitrag leisten kann. Mehr Infos unter: www.gerne-in-die-arbeit.de.
Foto v.l.n.r.: Julia Dullinger (Programmleitung THD „Gerne in die Arbeit“), Andreas und Elena Steinberger (Josef Steinberger GmbH), Wolfgang Stern (Leiter THD-Weiterbildungszentrum), Andreas Mühlbauer (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Donau Wald)
09.11.2016 | THD Weiterbildungszentrum