27.3.2014 |
Tagung der Hüttentechnischen Vereinigung/Glastechnischen Gesellschaft dient der Eigenwerbung und der Kontaktpflege
Während der Kommunalwahlkampf auf den Endspurt zuging, tagte im TAZ Spiegelau fast unbeachtet einer der wichtigsten Zusammenschlüsse der deutschsprachigen Glasindustrie, die HVG-DGG (Hüttentechnische Vereinigung der deutschen Glasindustrie – Deutsche Glastechnische Gesellschaft).
Das TAZ war als Tagungsort gewählt worden, weil es über eine hervorragende Tagungs-Infrastruktur verfügt und weil man den über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die selbst wieder als Multiplikatoren wirken, diese für die Zukunft der Glastechnologie wichtige Einrichtung bekannt machen wollte, so Dr. Ulrich Roger, Geschäftsführer und Organisator der Tagung.
In der HVG-DGG sind praktisch alle wichtigen Unternehmen der deutschen Glasindustrie vertreten. Bei den Fachtagungen geht es um neueste Entwicklungen, wissenschaftlich-technische Fragestellungen, Vernetzung der vorhandenen Ressourcen aber auch nicht zuletzt um die persönlichen Kontakte, die bei aller Technisierung immer wichtig bleiben werden.
Die Teilnehmer der Tagung waren Ingenieure, Techniker und Wissenschaftler, die sich mit Glasformgebungstechnologie und der dazu nötigen Qualitätssicherung befassen. Im Blickpunkt stand diesmal die Vorbereitung des Glases auf dem Weg zur Einspeisung in die Weiterverarbeitung. Das aus einer Schmelze kommende Glas muss ja mit der genau richtigen sehr hohen Temperatur und einer genau berechneten Zähflüssigkeit (Viskosität) eingespeist werden. Dabei dürfen je nach Qualitätsanspruch keinerlei Schlieren etc. vorhanden sein. Das alles hat Auswirkungen auf das Material der Maschinen (Korrosion/Verschleiß), die Art und Menge der Energiezufuhr, die Bauweise von Rührwerken, den Energieverbrauch etc.
Die Referenten trugen ihre Forschungsergebnisse bzw. praktischen Erfahrungen mit unterschiedlichen Isoliermaterialien, Beschichtungen, Vorrichtungen zur Homogenisierung vor. Auch Alexandra Füller von „FüllerGlastechnologie“aus Spiegelau konnte einen wichtigen Beitrag liefern.
Interessant war auch die Vorstellung eines dreidimensionalen rechnergestützten Simulationsprogramms. Dieses Verfahren ist zwar hochkomplex — es müssen unzählige Parameter berücksichtigt werden — kann aber dank seiner Genauigkeit viele praktische Versuche sparen, bei denen sonst zwangsläufig Material zerstört wird. Bei den teuren Maschinen in der Glasherstellung ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Natürlich gab es zu den Vorträgen auch eine Führung durch das Haus, die mit großem Interesse aufgenommen wurde. Insgesamt konnte man bei der Tagung den Eindruck gewinnen, die Glastechnologie sei noch lange nicht bei ihren Möglichkeiten angekommen. Ganz im Gegenteil — immer neue Materialien, Verbunde, Anwendungsmöglichkeiten werden deutlich. Hier ist noch jede Menge Potential vor allem im Bereich außerhalb des Gebrauchsglases und der Optik vorhanden. Dass diese Entwicklungen zum Teil Jahrzehnte brauchen, bestätigten auch die Referenten als Vertreter ihrer Firmen. Das TAZ Spiegelau ist eine der Einrichtungen, welche bei der Weiterentwicklung der Glastechnologie an vorderster Stelle mit dabei sind. Hausherr Michael Fuchs freute sich sehr über die gelungene Tagung. Auch deshalb weil er „so ganz nebenbei“bestehende Kontakte auffrischen und neue herstellen konnte. Die Zeit, in der ein Glashersteller seine Forschung im eigenen Haus betreiben kann, ist lange vorbei. Da ist eine Serviceeinrichtung wie das TAZ Spiegelau genau der richtige Partner für die Glasindustrie.