4.5.2015 |
Spiegelau. Eine traurige Aufgabestand am Anfang der Gemeinderatssitzung am Montagabend:
die Gedenkminute für Alfred Resch, den langjährigen Kassenverwalter und Schriftführer des Zweckverbands Klärwerk,der gestern beigesetzt worden ist.
Dann war es an Benedikt Scharfe – seit Jahresbeginn operativer Leiter des Technologie
Anwender-Zentrums (TAZ) – dem Gemeinderat einen aktuellen Sachstandsbericht zu geben.
Nach einem kurzen Einblick in seine Biographie stellte er die zehn Mitarbeiter vor, die derzeit
mit ihm am TAZ arbeiten.
Das sind Chemiker, Physiker, Werkstoffwissenschaftler,Maschinenbauer etc. „Wir sind sehr
breit aufgestellt“, was für die Forschung natürlich von Vorteil sei. Außerdem habe man mit der
technischen Ausstattung des TAZ eine Ausnahmestellung, was einen Mehrwert schaffe.
Verstärkt habe man die Öffentlichkeitsarbeit. So seien im ersten Halbjahr 2015 bereits
über zehn Abendveranstaltungen abgehalten worden, darunter auch der Neujahrsempfang
der Gemeinde. Die Kinderuni habe wieder stattgefunden und 30 Firmenveranstaltungen und -
begehungen wurden organisiert. Heuer noch geplant seien ein Maschinenseminar, Schulungen,
ein Tag der offenen Tür im Rahmen der „Hiagstroas“ und eine Glas-Kunst-Ausstellung mit Künstlern der Region. „Unsere Türen stehen immer offen, auch wenn sie geschlossen sind – ein kurzer Anruf genügt“, lädt Scharfe alle Interessierten ein, sich ein Bild vom TAZ zu machen.
Bürgermeister Karlheinz Roth, seines Zeichens auch Vorsitzender des TAZ-Fördervereins
ergänzte, dass sich die Anzahl der Forschungsarbeiten mit mehr als einem Projekt pro
Fachbereich sehr positiv entwickelt habe. „Man merkt auch den deutlichen Fortschritt bei der technischen Ausstattung, die ständig wächst, und somit die Grundlage für entsprechende
Angebote zur Projektentwicklung bietet.“ Nun seien auch die Voraussetzungen für Existenzsgründer geschaffen worden, die sich im TAZ einmieten möchten.
Außerdem betonte der Bürgermeister, dass örtliche Vereine die Möglichkeit hätten, gegen ein geringes Entgelt den bestens ausgestatteten Multi-Media-Saal (Pretzfelder Saal) im TAZ zu nutzen.
„Was wünschen Sie sich von uns, dass Sie Ihre Aufgaben leichter erfüllen können?“, fragte
Erhard Wawrzek den TAZ Leiter. „Wir wünschen uns bei Betrieben Offenheit gegenüber unseren Anfragen, so merkwürdig sie zunächst auch klingen mögen.Wir brauchen möglichst viele Mitspieler aus der Region“, antwortete Scharfe. Es sehe aber ohnehin ganz gut aus. „70 Prozent stehen unseren Anfragen sehr positiv gegenüber, 30 Prozent haben noch Vorbehalte. Aber Nein gesagt hat noch keiner.“ „Trägt sich das TAZ?“, interessierte Ludwig Friedl. „Noch leben wir von der Anschubfinanzierung. Dann muss es sich über Drittmittel und Projekte tragen. Wir sind auf einem relativ guten Weg“, sagte Scharfe abschließend.
In Sachen Kooperationsvertrag „Schulverbund Grafenauer Land“ gibt es nichts Neues. Wie
berichtet, hat Spiegelau dem Kooperationsvertrag bisher nicht zugestimmt,weil bestimmte Fragen
offen sind. „Wir stehen dem Viererverbund grundsätzlich positiv gegenüber“, stellte Roth klar, „aber unser Angebot zu weiteren Gesprächen, das wir auf verschiedene Art und Weise über Mails und Telefonate weitergegeben haben, ist noch nicht angenommen worden.“ Wawrzek, ein leidenschaftlicher Statistiker, hatte natürlich Zahlen zu diesem Thema parat. So werde die Gemeinde in den nächsten fünf Jahren 30 Prozent ihrer Schüler verlieren. Es bestehe Handlungsbedarf. „Wir sollten dieAmpel auf Grün für einen gerechten Schulverbund schalten“, warb er für eine einvernehmliche Lösung. Das ist auch in Roths Sinne: „Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einer Einigung kommen werden.“