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E-Bus-Projekt verzögert sich bis 2016

19.11.2014 |

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Elektrobus-Pilotprojekt: Abschluss der Vorstudie wird noch in diesem Jahr erwartet

Ein ehrgeiziges Pilotprojekt, das deutschlandweit Maßstäbe setzen soll, könnte in den nächsten Jahren von Straubing aus gestartet werden: Gemeinsam mit Viechtach will man eine innovative Technologie an Elektrobussen erforschen. Die Verantwortlichen rechnen nun bis Ende des Jahres mit dem Abschluss der Vorstudie, die zur Bearbeitung im Bundesverkehrsministerium liegt.

 

Hinter den Kulissen wird schon lange an der Realisierung des Forschungsprojekts gearbeitet. Ursprünglich sollten bereits in diesem Jahr die ersten E-Busse durch Straubings Straßen rollen, doch inzwischen wurde der Startschuss auf frühestens 2016 verschoben. Schon 2013 wurde die Projektskizze unter dem Titel "E-MoBus" im Verkehrsministerium eingereicht, seitdem wartet man auf grünes Licht.

Die Ausarbeitung und wissenschaftliche Begleitung liegt federführend in den Händen von Prof. Dr. Johannes Klühspies von der Technischen Hochschule Deggendorf. Er macht sich für das Thema Elektromobilität stark, nicht zuletzt weil Deutschland auf diesem Gebiet seiner Meinung nach großen Nachholbedarf hat. "So wie es aktuell aussieht, erhalten wir noch in diesem Jahr eine Antwort aus dem Ministerium", schildert er. Nicht zuletzt geht es um ein Fördervolumen durch den Bund in Höhe von zehn Millionen Euro.

Straubing und Viechtach im Verbund

Anhand einer Elektrobus-Verbindung zwischen Straubing und Viechtach soll erforscht werden, wie belastbar die Elektromobilität auf einer freien, klimatisch anspruchsvollen Strecke ist. In Viechtach wiederum bietet sich das bergige Gelände zu Versuchszwecken an. Und in Straubing kann man die Elektrobusse im Stadtverkehr ausprobieren. Deshalb, so Klühspies, sei das Projekt nur im Verbund der beiden Städte sinnvoll. "Das macht die Einzigartigkeit dieses Pilotversuchs aus." Eine wichtige Voraussetzung für die Genehmigung durch das Ministerium ist laut Klühspies die Wiederbelebung der Waldbahn zwischen Viechtach und Gotteszell. Die Idee: Täglich kommen rund 500 bis 800 Schüler mit der Waldbahn in Viechtach an, die dann in die E-Busse umsteigen und zu ihren jeweiligen Schulen fahren sollen. Inzwischen regt sich allerdings in einigen Gemeinden Widerstand gegen die Waldbahn-Reaktivierung. Klühspies bereitet das großes Kopfzerbrechen: "Wenn die Waldbahn nicht kommt, ist auch das E-MoBus-Projekt gestorben, und damit werden zehn Millionen Euro Fördergelder verschenkt."

Quelle: Straubinger Tagblatt vom 19.22.2014
Autorin: Karola Decker