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Preise für junge Wissenschaftler

20.7.2015 |

20150720-ob görlitzGörlitz-Preis für elf junge Wissenschaftler

Zum 18. Mal hat die Oberbürgermeister-Dieter-Görlitz-Stiftung gestern junge Menschen ausgezeichnet, die sich in Deggendorfer Gymnasien, an der Aloys-Fischer-Schule oder an der Technischen Hochschule in Wissenschaft und Forschung besonders hervorgetan haben. Laudator bei der Preisverleihung war TH-Präsident Prof. Peter Sperber.

Sebastian Gerner und Florian Rinke vom Robert-Koch-Gymnasium haben nach der Flutkatastrophe 2013 ein Frühwarnsystem gegen Dammbrüche entwickelt. In den Hochwasserdeich wird dabei ein senkrechtes Rohr eingebaut, das mit einem optischen Sensor auf Verbiegungen überwacht wird.

Die Zwillinge Daniel und Simon Grassinger von der Beruflichen Oberschule haben in Seminararbeiten aus einem Minicomputer und preiswerter Elektronik Verbundsysteme entwickelt, mit denen Schüler im Informatikunterricht eigene Versuche zeitgemäß durchführen können. Sperber erläuterte, dass es sich um zwei unabhängige Arbeiten der beiden Brüder handele. Weil sie beide von sehr hoher Qualität seien und ein ähnliches Thema behandeln und "damit der Haussegen bei den Grassingers nicht schief hängt", erhalten die Zwillinge den Oberbürgermeister-Dieter-Görlitz-Preis als Team.

Auch Maximilian Nowak hat die BOS an der Aloys-Fischer-Schule besucht. Er wurde für eine Seminararbeit ausgezeichnet, in der er eine Sonnenuhr entwickelt hat, die die jahreszeitlichen Unterschiede im Sonnenstand sehr gut ausgleichen kann und trotzdem einfach zu bauen ist. Sperber sagte, er habe über Nowaks Seminararbeit geschrieben: "Exzellent – als Bachelorarbeit geeignet". In einem kurzen Vortrag stellte Nowak die Grundzüge seiner Arbeit den Gästen der Preisverleihung vor.

Am Labor für Optical Engineering der TH forschen Heiko Biskup und Christian Trum. Sie haben ein Gerät entwickelt, das Poliermaschinen für die Glasbearbeitung perfekt ausgewogen und temperiert mit kleinsten Mengen an Poliermittel versorgt. Das Gerät entstand in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie, berichtete Sperber: "Vom Prototyp bis zur Serienreife ist es dank Ihrer herausragenden Arbeit nicht mehr weit."

Mit ihrer Idee bereits am Markt sind die Geschwister Carina und Michael Haller. Sie haben einen Postkasten für Pakete jeder Größe entworfen. Dank eines Schließmechanismus über das Internet kann ein Paketkasten von mehreren Lieferanten und mehreren Empfängern genutzt werden. "Dieses Projekt vereint Hochtechnologie und traditionelle Handwerkskunst in Kombination mit Gründergeist, Risikobereitschaft und Eigeninitiative", lobte Sperber.

Parallel zu ihrem Studium an der TH haben Sebastian Preisinger und Stefan Eder an einem Projekt zur Prozessorientierung bei der ZF Passau gearbeitet. Sie haben dort für eine hochkomplexe Fertigungsanlage zur Herstellung von Getriebewellen eine Computersimulation entwickelt. Sperber: "Dank dieser Simulation konnte die Produktivität dieser gigantischen Anlage deutlich gesteigert werden." Das Projekt habe dazu geführt, dass die Zusammenarbeit der ZF mit der TH Deggendorf intensiviert wurde.

Altoberbürgermeister Dieter Görlitz erinnerte daran, dass seine Stiftung seit 1998 bereits 133 Preise vergeben habe. Die Preissumme betrage mittlerweile mehr als 100000 Euro. Er habe versprochen, eine Stiftung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses einzurichten, wenn Deggendorf eine Fachhochschule bekomme. Nach der Gründung der FH 1994 löste Görlitz dieses Versprechen 1997 ein. Der 78 Jahre alte Altoberbürgermeister und Ehrenbürger erklärte gestern, dass er den Stiftungsvorsitz aus gesundheitlichen Gründen abgeben werde. Künftig soll der amtierende Deggendorfer Oberbürgermeister den Stiftungsvorsitz übernehmen. OB Christian Moser sagte, dass er dazu gerne bereit sei. Moser hatte die Gäste der Preisverleihung im Alten Rathaus begrüßt. Darunter war auch der langjährige Landtagspräsident Johann Böhm, der ein kurzes Grußwort sprach. Böhm war Chef der Staatskanzlei, als die Entscheidung über die Gründung neuer Hochschulen in Bayern getroffen wurde. Dieter Görlitz sei einer der ersten und hartnäckigsten Kommunalpolitiker gewesen, die deswegen in der Staatskanzlei vorsprachen, berichtete Böhm. Er habe fachkundig und überzeugend argumentiert. Böhm würdigte Görlitz als "Mann, der rechtzeitig erkannt hat, wo die Chancen liegen".

18.07.2015 | PNP-stg