27.7.2015 |
Bildungseinrichtungen vereinbaren engere Zusammenarbeit
Gymnasiasten zieht es längst nicht mehr nur auf die Universitäten, auch die ehemaligen Fachhochschulen sind interessant für die Abiturienten. Um dieses Interesse weiter zu steigern und den späteren Übergang zu erleichtern, gibt es nun zwischen Robert-Koch-Gymnasium und Technischer Hochschule Deggendorf eine Kooperationsvereinbarung. TH-Präsident Professor Dr. Peter Sperber und Robert-Koch-Schulleiter Heinz-Peter Meidinger unterzeichneten gestern die Vereinbarung. Auch mit dem Comenius-Gymnasium gibt es seit dem Frühjahr bereits ein ähnliches Abkommen.
"Die Hochschule versucht, auf die Gymnasien zuzugehen, weil wir für die Gymnasiasten immer attraktiver werden", erläuterte Hochschul-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber gestern bei der Unterzeichnung am Robert-Koch-Gymnasium. Der Bachelor an den ehemaligen Fachhochschulen sei deutlich berufsqualifizierender als der Bachelor an den Universitäten, hob er einen der Vorteile seiner Hochschule heraus. Um das Interesse der Schüler an einem Studium an der TH zu wecken und sie auf die kommenden Anforderungen vorzubereiten, gibt es bereits seit zwei Jahren das sogenannte Frühstudium, bei dem Schüler bereits "Kreditpunkte" für ihr späteres Studium sammeln können. Für ein noch "näheres Zusammenwachsen" soll jetzt die Kooperationsvereinbarung sorgen. Die hat das Ziel, die Entscheidungskompetenz von Schülern zur fundierten Studien- und Berufswahl zu verbessern und ihnen den Übergang vom "kontrollierten Lernen" an der Schule zum freieren Ablauf an der Hochschule zu erleichtern. Dabei soll den RoKo-Schülern in allen Ausbildungsrichtungen die Teilnahme an speziellen Angeboten der Zentralen Studienberatung und an der jährlichen Jobbörse der TH ermöglicht werden. Referenten und Mitarbeiter der TH unterstützen darüber hinaus das Gymnasium bei schulinternen Veranstaltungen wie den Pädagogischen Tagen oder bei Fortbildungen und präsentieren dabei das Angebot der Hochschule.
"So etwas funktioniert nur dann, wenn beide Seiten ihren Vorteil daraus ziehen", ist sich Prof. Sperber sehr wohl bewusst. Dazu soll auch ein reger Erfahrungsaustausch zwischen den Lehrkräften beider Institutionen beitragen.
"Mit unserem wirtschaftlichen und dem naturwissenschaftlich-technologischen Zweig passen wir sehr gut zur Ausrichtung der THD", betonte Heinz-Peter Meidinger, der sich ähnliche Projekte wie die Gestaltung der Facebook-Seite für die künftige Zusammenarbeit vorstellen kann. Und: "Wir pflegen seit 2001 einen Austausch mit China und ein Wunsch wäre Chinesisch-Unterricht für unsere Schüler. An der THD gibt es so ein Angebot bereits."
Eingefädelt hat die Kooperation Elternbeiratsmitglied Christine Zich, deren Mann als Professor an der TH unterrichtet. "Weil die Lehrer hier am Gymnasium keine persönlichen Erfahrungen mit der THD haben, ist es wichtig, dass sie selbst erfahren, wie das Angebot dort aussieht", betonte sie. Vor allem die fachliche Kooperation stellte Institutsleiterin Elise von Randow in den Vordergrund. Ein Beispiel dafür ist das Bionik-Projekt der TH, bei dem Studierende Schülern der Mittelstufe diesen Forschungsbereich näherbringen. Unterstützung könne auch bei der Erstellung von Seminararbeiten in der Oberstufe gewährt werden, dazu können die Schüler die Hochschulbibliothek nutzen. "Den Schulen steht nach Vereinbarung auch die Nutzung unserer Ausstattung zur Verfügung", bot Elise von Randow an.
24.07.2015 | PNP−sas