6.10.2015 |
Empfang der Stadt Pfarrkirchen für die neuen Studenten
Bericht der PNP vom 06.10.2015
Geschafft! Pfarrkirchen ist nun Hochschulstadt – und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern so richtig mit Studenten. Die Freude darüber, dass der neue European Campus Rottal-Inn seinen Betrieb aufgenommen hat, war gestern Nachmittag in der Stadthalle deutlich spürbar. Dort hatte die Stadt die über 180 Neuankömmlinge zum Empfang geladen und ihnen damit auch offiziell ein herzliches Willkommen bereitet.
Was gehört zu Bayern? Auf alle Fälle mal eine gute Brotzeit, man will sich ja von der besten Seite zeigen. Leberkäse, Kartoffelsalat, Brezen, dazu ein Weißbier, so empfängt man gerne gute Gäste. Und weil sich der Rottaler halt gerne weltoffen gibt, was aufgrund der europäisch ausgerichteten Hochschule durchaus sinnvoll erscheint, war am Büffet auch für Vegetarier angerichtet: Gemüsestrudel, Salzkartoffeln, Schnittlauchsoße.
Die Studenten wirkten ob dieser Aufmerksamkeit leicht erstaunt, was sich angesichts der folgenden warmen und herzlichen Begrüßungsworte der Festredner noch steigerte. "So eine Aufnahme habe ich hier nicht erwartet", flüsterte ein 19-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen seinem Studienkollegen zu. Aber an dem frischen Hochschulort ticken die Uhren halt anders. Man ist hier keine Nummer, sondern ein mit offenen Armen erwarteter Neu-Pfarrkirchner.
Genau das brachte auch Bürgermeister Wolfgang Beißmann in seiner Begrüßungsrede zum Ausdruck: "Wir freuen uns, dass Sie hier sind und werden stets unser Möglichstes tun, damit Sie sich in Pfarrkirchen wohlfühlen", sagt er zu den Studenten. Gleichzeitig bat er um Nachsicht, sollten einige Dinge bislang nicht ganz perfekt gelaufen sein: "Auch für uns ist vieles Neuland." Bei auftauchenden Fragen würde die Stadt gerne als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, denn: "Uns ist das Miteinander wichtig."
"Viel Ausdauerwar gefordert"In seiner Rede ging Beißmann zudem auf den langen Weg zum European Campus Rottal-Inn ein ("viel Ausdauer war gefordert") und dankte allen Beteiligten für die hervorragende Zusammenarbeit – angefangen vom Freistaat über die TH Deggendorf bis zu Ex-Bürgermeister Georg Riedl, MdL Reserl Sem und dem Landkreis. Beißmanns Wunsch: Dieses Teamwork auch weiterhin fortzuführen zum Wohle der Studierenden und einer positiven Lehre an der neuen Hochschule.
Im Namen des Freistaats gratulierte Kultusstaatssekretär Bernd Sibler den Erstsemestlern: "Ihr habt Zeugnis abgelegt, dass es sich hier zu studieren lohnt." Es sei ja die Frage gewesen, wie viele Studenten kommen. Dass es nun 180 seien, noch dazu fast aus der ganzen Welt, sei als Erfolg zu werten und verdeutliche den internationalen Charakter der Europa-Hochschule. Die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung des Studienstandorts Pfarrkirchen seien gestellt, an Konzepten für den zweiten Studiengang Technik/Energie, der im Wintersemester 2016/2017 hier beginnen soll, werde gearbeitet, so Sibler.
Nicht verbergen wollte MdL Reserl Sem ihre Freude über den erfolgreichen Startschuss des European Campus Rottal-Inn: "Ihr seid da – das ist das Schönste für uns", sagte sie an die Adresse der Studenten gerichtet. Ins gleiche Horn stieß Landrat Michael Fahmüller. "Ihr seid der Beweis, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben."
Nicht ohne Schmunzeln bezeichnete Prof. Dr. Peter Sperber, Präsident der TH Deggendorf, unter deren Regie Pfarrkirchen läuft, die Erstsemestler als "Versuchskaninchen". Schließlich sei hier der einzige Campus in Bayern, an dem nur in Englisch unterrichtet werde: "Fremdsprachig, mit Partneruniversitäten und ungewöhnlichen Studienplänen – da ist viel Neues." Aber seine Erfahrung habe gezeigt, dass gerade Absolventen, die so gefordert werden, für das spätere Berufsleben bestens gerüstet seien.
Begonnen hatte die Veranstaltung gestern Nachmittag mit einer ökumenischen Andacht. Die Hochschulseelsorger Pfarrer Hans Greulich und Diakon Sebastian Nüßl hielten diese und hatten sie unter den Titel "Gut zusammen wachsen" gestellt. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von der Liedertafel mit Claus Buchner.
Dabei dankte Greulich den Studierenden, dass sie etwas ganz Neues anfangen, sowie allen Beteiligten für den Mut und die harte Arbeit, diese Europa-Hochschule Rottal-Inn trotz allen Gegenwindes Wirklichkeit werden zu lassen. Nüßl verknüpfte den Start der Hochschule mit einigen Bibelstellen. Auch der Diakon freute sich, dass die Widerstände nicht über Hand genommen hätten und "wir heute hier feiern können".
Und weil das Rottal halt Neuankömmlinge mit offenen Armen empfängt, gab es nach dem Essen noch Geschenke für alle Studenten: Willkommens- und Info-Pakete von der Stadt und einem Verbrauchermarkt. Ein weiteres Zuckerl hatte Bürgermeister Beißmann parat. Er kündigte an, dass alle Studenten bis Ende Oktober kostenfrei mit dem Stadtbus fahren dürfen.
06.10.2015 | PNP (Gerhard Huber)