25.5.2016 |
Duales Studium nimmt internationale Formen an
Die Technische Hochschule Deggendorf, die Jiangnan University Wuxi (China) und die Mühlbauer Group mit Stammsitz in Roding planen mit dem Programm „CAST“ einen neuen Weg des Dualen Studiums. Dazu reisten der Präsident der THD, Prof. Peter Sperber, Prof. Peter Schmieder und Thomas Weiß als Experten für Human Skills Management und Martina Heim, Leiterin des Career Service kürzlich in die ostchinesische Wirtschaftsmetropole Wuxi.
Wuxi wird aufgrund seiner aufstrebenden wirtschaftlichen Entwicklung oft auch als „Klein-Shanghai“ bezeichnet. Nach einem Ranking des Wirtschaftsmagazins Forbes im Jahr 2008 zählt Wuxi zu den attraktivsten chinesischen Wirtschaftsstandorten und war die erste Stadt in dieser Provinz mit einem Industriepark für ausländische Investoren. Dort sind auch zahlreiche bayerische Unternehmen vertreten. Besonders innovativ ist dabei die Mühlbauer Group mit Hauptsitz in Roding. Der Global Player beschreitet zusammen mit der örtlichen Jiangnan University und der THD neue Wege.
Die Jiangnan University ist eine der Eliteuniversitäten Chinas und ist unter den Top 50 der Universitäten Chinas gerankt. Ausgewählte Studierende des Colleges für Mechatronik der Jiangnan University werden an einem besonderen Studenten- und Praktikantenaustausch teilnehmen. Nach einem Auswahlverfahren bei der Mühlbauer Group in Wuxi kommen sie für ein Semester an die THD nach Deutschland und können im englischsprachigen Bachelorkurs „General Engineering“ ihre Ingenieurkenntnisse vertiefen. Gleichzeitig werden Deutschkurse und interkulturelle Trainings angeboten. Im Anschluss sammeln die Austauschstudenten Berufserfahrung bei Mühlbauer in Roding, bevor sie nach China zurückkehren und dort idealerweise ihren beruflichen Einstieg bei Mühlbauer schaffen. Christian Wachtmeister, Leiter Unternehmensentwicklung bei Mühlbauer, zeigt sich sehr zufrieden mit dem Programm: „Der Vorteil ist definitiv, dass wir die Studierenden gemeinsam mit den Kollegen aus dem Werk in China auswählen und die Studenten beide Arbeitswelten kennenlernen. Wir überprüfen stetig unsere Führungs- und Unternehmensprinzipien weltweit, dies ist die logische Konsequenz einer globalen Arbeitswelt. Die Austauschstudenten können hier einen wichtigen Beitrag leisten“, so der Asienexperte.
Eng eingebunden ist auch Prof. Peter Schmieder von der THD. Er unterrichtet als Austauschprofessor an der Jiangnan University Führungs- und Personalmanagement. Aus seinem Kurs werden die Mühlbauer-Studenten „gecastet“. So erhielt das Programm auch den Namen CAST: Company Academic Students Training.
THD-Präsident Prof. Dr. Peter Sperber ist beeindruckt von der Strategie des Maschinenbauers Mühlbauer: „Wir wollen das Programm gerne auch für andere Unternehmen öffnen, die eine ähnlich innovative internationale Personalpolitik betreiben. Die Kurse an der Hochschule können individuell je nach Schwerpunkt des Unternehmens gewählt werden. Ein großer Vorteil ist dabei, dass wir die Studiengänge in all unseren Schwerpunkten Technik, Wirtschaft und Gesundheit in Englisch und Deutsch anbieten“, so der Präsident.
Martina Heim vom Career Service der THD begleitet und berät Studierende und Unternehmen im Rahmen des CAST-Programms. Für sie liegt der große Vorteil in der Planungssicherheit, sowohl für Studenten als auch für Unternehmen: „Diese sind aktiv am Auswahlprozess beteiligt. Erst das Gaststudium und Praktikum in Deutschland, anschließend der Einsatz im Werk in China oder einem anderen Land der Welt, das ist ein Gewinn für alle Beteiligten“. Dass die Studierenden nach ihrer Zeit in Deutschland zurück in ihre Heimat gehen – ein Vorbehalt den Unternehmen in der Region im Normalfall berechtigterweise anbringen – ist laut Heim in diesem Fall ausdrücklich gewünscht und von Vorteil. Gerne können sich interessierte Unternehmen bei Martina Heim melden, die beim „CAST-ing“ behilflich ist.
25.5.2016 | THD-Pressestelle (CM)