"This site requires JavaScript to work correctly"

Taste the World - Ein Erfahrungsbericht

3.6.2016 |

20160603 taste the worldMeine kulinarische Weltreise an der Deggendorfer Hochschule
Ein Erfahrungsbericht von Peter Kallus  (Donau Anzeiger)

Auf meine mittägliche Leberkässemmel hab ich heute gern verzichtet, und auch auf die Schale Reis beim Chinesen nebenan. Denn es war ein ganz besonderer Tag: Wie mittlerweile jedes Jahr hieß es „Taste the World“ auf dem Campus der Technischen Hochschule.

Im Rahmen der Internationalen Woche bekamen die vielen Auslandsstudenten Gelegenheit, allen Interessierten Einblicke in ihre regionalen Küchengeheimnisse zu gewähren und nebenbei noch eine gute Tat zu vollbringen, indem sie hunderte hungrige Mäuler stopften. Für drei Euro bekomme ich einen Stempel aufgedrückt und werde mit Pappteller und Plastikbesteck ausgestattet. Jetzt kann die Reise losgehen. Gleich vor mir ist der indische Stand – das ist mir für den Anfang noch etwas zu scharf. Also mache ich mich auf die Suche nach der Speise, die für mich am leckersten aussieht: Und die ist eindeutig am türkischen Stand. Dort gibt es neben süß-pikantem Rosinenreis die vom „Türken“ wohlbekannten Blätterteigröllchen mit Schafskäse. Eine gute Grundlage, bevor es weitergeht über syrischen Eintopf und ägyptisches Gebäck hin zu ecuadorianischer Wurst und landestypischen Mini-Brötchen. Den bayerischen Stand lasse ich links liegen, denn die hiesige schmackhafte Kost – für mich immer noch die Beste der Welt – kann ich schließlich jeden Tag bekommen.

Darum sollte man immer ein Glas Milch parat haben

Zwischen dem malaysischen und dem brasilianischen Stand kommt mir Hochschul-Präsident Professor Dr. Peter Sperber entgegen – auch er hat sich unter das überwiegend junge Hochschul-Volk gemischt und schwärmt von der indischen Fleisch-Gemüse-Zubereitung auf seinem Teller. Jetzt muss ich auch zum indischen Stand – unbedingt. Als ich die rote Gemüsepaste probiere, weiß ich sofort, warum mir die indische Studentin empfohlen hat, viel Reis dazu zu essen, als ich nach der Schärfe fragte. Diese ist wirklich ungewohnt, wenngleich das Gericht fast schon delikat zu nennen ist. Das Feuer in meinem Mund ist aber rasch mit einem Glas Milch gelöscht, und was dann kommt, stellt meinen Gaumen wieder vollauf zufrieden: lettischer Erdbeerkuchen in drei Schichten mit einem besonders feinen Biskuit. Nach einer halben Stunde Schlemmen habe ich genug – obwohl bei weitem nicht alle der 24 internationalen Stände besucht habe. Es war sehr, sehr lecker, und ich bin auch vollends satt.

Dennoch weiß ich beim Zurückgehen in meine Redaktion ganz genau: Morgen muss ich mir mittags einfach wieder eine gute bayerische Leberkässemmel vom Metzger nebenan gönnen.

06.03.2016 | IDOWA (Text und Bild Peter Kallus)