8.2.2017 |
Programm „CAST“ – erfolgreicher Auftakt in China
Mit Shijun Sun und Zhoudan Dacy haben die ersten Studierenden aus China erfolgreich das neue „CAST“-Programm der Technischen Hochschule Deggendorf durchlaufen. „CAST“ ist ein gemeinsames Projekt der THD, der Jiangnan University Wuxi (China)und der Mühlbauer Group mit Stammsitz in Roding in der Oberpfalz und ihrer Niederlassung in Wuxi in der Nähe von Shanghai. Aufgrund der positiven Erfahrungen soll das Programm jetzt auch auf andere Unternehmen und Länder ausgeweitet werden.
Die Abkürzung „CAST“ steht für Company Academic Students Training, frei übersetzt “akademisch begleitetes Unternehmenstraining für internationale Studierende“. Mit CAST haben die THD und ihre Partner einen neuen Weg beschritten, das erfolgreiche duale Studium auch im internationalen Austausch zu etablieren. Das Programm bietet ausgewählten internationalen Studierenden die Chance, ein halbes Jahr an der Technischen Hochschule Deggendorf in deutscher oder englischer Sprache zu studieren. Anschließend absolvieren die Studierenden ein Praktikum in der deutschen Niederlassung. Bestens trainiert und vernetzt kehren die jungen Akademiker dann wieder in ihr Heimatland zurück.
Zu Beginn des Cast-Projekts im vergangenen Jahr konnten sich Studierende des Colleges für Mechatronik der Jiangnan University bewerben, an diesem besonderen Studenten- und Praktikantenaustausch teilzunehmen. Eng eingebunden war auch Prof. Peter Schmieder von der THD. Er unterrichtet als Austauschprofessor an der Jiangnan University Führungs- und Personalmanagement. Aus seinem Kurs wurden die ersten Mühlbauer-Studenten „gecastet“. Nach einem weiteren Auswahlverfahren bei der Mühlbauer Group in Wuxi kamen die Studentin Zhoudan Dacy und der Student Shijun Sun für ein Semester an die THD nach Deutschland, wo sie im englischsprachigen Bachelorkurs „General Engineering“ ihre Ingenieurkenntnisse vertiefen konnten. Unterstützt vom International Office besuchten sie gleichzeitig Deutschkurse und interkulturelle Trainings. In den Praxisphasen in der Entwicklungsabteilung bei Mühlbauer in Roding arbeiten die zwei jungen Chinesen in interdisziplinären Projektteams mit. Dort ist man laut Christian Wachtmeister, dem Leiter der Unternehmensentwicklung, sehr zufrieden mit dem ersten Durchgang des innovativen Projekts: „Mit dem neuen Wissen und den Erfahrungen werden Shijun Sun und Zhoudan Dacy nach ihrer Rückkehr einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung unseres Standorts in Wuxi leisten. Nicht zuletzt die persönlichen Kontakte und Freundschaften mit deutschen Kollegen werden bei der zukünftigen Zusammenarbeit sehr hilfreich sein. Wir sind rundum zufrieden mit dem Verlauf des Programms und suchen bereits die Teilnehmer für das Wintersemester 2017“.
Ähnlich zufrieden äußern sich auch die zwei chinesischen CAST-Studenten. Zhoudan Dacy: “Die Deutschen sind nicht immer ernst, sie können höflich, nett und freundlich sein. Das wurde mir in den letzten Monaten bestätigt. Außerdem war ich sehr überrascht, als ich meine Studentenwohnung gesehen habe. Ich hatte ein eigenes Zimmer und wir hatten eine Küche – das wäre in China undenkbar. Deutschland ist ein Traumland für jeden, der maschinenbauinteressiert ist und die THD ist für ihre internationale Ausrichtung und ihren Maschinenbauzweig bekannt. Ich bin dankbar, dass mir die THD und die Mühlbauer Group diese Chance ermöglicht haben“.
Shijun Sun: „Ich konnte mir viel Fachwissen aneignen, sowohl bei Mühlbauer als auch an der THD. Zum Glück habe ich die Chance erhalten nach Deutschland gehen zu können und meine Entscheidung stellte sich als absolut richtig heraus.
Künftig will man an der THD das neue Programm für weitere Unternehmen öffnen, die eine ähnlich innovative internationale Personalpolitik betreiben. Die Kurse an der Hochschule können individuell je nach Schwerpunkt des Unternehmens in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Gesundheit gewählt werden. Martina Heim vom Career Service der THD begleitet und berät Studierende und Unternehmen im Rahmen des CAST-Programms. Für sie liegt der große Vorteil in der Planungssicherheit, sowohl für Studenten als auch für Unternehmen: „Diese sind aktiv am Auswahlprozess beteiligt. Erst das Gaststudium und Praktikum in Deutschland, anschließend der Einsatz im Werk in China oder einem anderen Land der Welt, das ist ein Gewinn für alle Beteiligten“. Dass die Studierenden nach ihrer Zeit in Deutschland zurück in ihre Heimat gehen – ein Vorbehalt den Unternehmen in der Region im Normalfall berechtigterweise anbringen – ist laut Heim in diesem Fall ausdrücklich gewünscht und von Vorteil. Gerne können sich interessierte Unternehmen bei Martina Heim melden, die beim „CAST-ing“ behilflich ist.
8. Februar 2017 | THD-Pressestelle (CM)