13.3.2017 |
Leuchtturmprojekt zur Gestaltung des Übergangs von Schule zu Hochschule an der TH Deggendorf
Die Technische Hochschule Deggendorf (THD) feierte am vergangenen Mittwoch den erfolgreichen ersten Jahrgang der Wissenschaftlich-Technischen Oberstufe. Das Studien-Modell zur Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler gibt es derzeit an nur zwei Hochschulen in Bayern. Partner der ersten Stunde ist das Comenius Gymnasium Deggendorf. Nach drei Semestern Studium wurden nun die ersten 14 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler verabschiedet. Unterstützt wird das Projekt durch das Bayerische Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.
Mit der Wissenschaftlich-Technischen Oberstufe, kurz WTO, beteiligt sich die THD an einem einzigartigen Projekt, das es in dieser Form nur noch an der TU München gibt. Ausgewählte Oberstufenschüler erwerben dabei abiturrelevante Leistungen außerhalb der Schule. Zusätzlich können diese Frühstudierenden durch das Ablegen von Prüfungen ihre Leistungen auf ein späteres Studium anrechnen lassen.
Der erste Jahrgang dieses Projekts schloss nun seine dreisemestrige Zeit an der THD ab. Während ihres Studiums an der THD hörten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler Fachvorlesungen sowie Englischvorlesungen und bearbeiteten eine Seminararbeit. „Wir konnten gut mit den normalen Studierenden mithalten“, so die erstaunte Erkenntnis einer Teilnehmerin der Wissenschaftlich-Technischen Oberstufe. Große Unterstützung erfuhren sie durch die betreuenden Lehrkräfte, das Frühstudiums-Team und Mentoren der THD.
Bei der offiziellen Verabschiedung am vergangenen Mittwoch lobte Markus Höß, Schulleiter des Comenius Gymnasium, die „Absolventen“: „Ein hohes Maß an Selbstorganisation war unter anderem nötig, um den Anforderungen gewachsen zu sein – Das habt ihr hervorragend gemeistert!“. Geladene Gäste waren außerdem Hannelore Alt, ehemalige Schulleitern des Comenius Gymnasiums, an der THD und der Ministerialbeauftragte für Gymnasien in Niederbayern, Anselm Räde, der sich sehr für diese Form der Begabtenförderung aussprach. Eingeladen hatte die Ressortleiterin MINT-Förderung der THD Andrea Stelzl zusammen mit dem Präsidenten der THD, Prof. Dr. Peter Sperber und Dr. Elise von Randow, Leiterin des Instituts für Karriere, Internationales und Sprachen. Nach einer Interviewrunde über Erfahrungen im Rahmen des Projektes, stellten drei Schüler ihre Seminararbeit exemplarisch vor. Sebastian Faul entwickelte bei Prof. Robert Bösnecker ein Smart-Home-System zur Steuerung von Geräten im Haus. Hierzu erstellte er ein Konzept, die Schaltungen, den Programmiercode und die Touch-Screen-Oberflächengestaltung selbst. Lisa-Marie Haimerl machte sich in ihrer Seminararbeit Gedanken über Wärmedämmmaterialien, insbesondere über deren Umweltverträglichkeit und Recyclingmöglichkeiten. Hierfür besuchte sie zusammen mit Prof. Josef Steretzeder einen Workshop in Burghausen bei der Firma Wacker-Chemie, bei dem sie selbstständig ein Wärmeverbundsystem vom Mauerstein bis zum Außenputz aufbauen durfte. Nicole Deis arbeitete für Ihre Seminararbeit in der E-Wald-Forschungsgruppe der THD mit. Hier ging es um die Verbesserung der Reichweitenanzeige für Elektroautos. Diese ist sehr abhängig von äußeren Einflussfaktoren wie Temperatur und Steigung der Fahrstrecke und damit sehr ungenau. Mittels der entwickelten InCar-App kommt die Forschungsgruppe nun schon sehr nah an den Realverbrauch heran.
Der zweite Jahrgang der WTO ist seit letztem Herbst im Rennen und beginnt kommende Woche sein Sommersemester. Der dritte Jahrgang steht schon für Herbst 2017 am Start. Hochschule und Schule wollen sich weiter für die WTO einsetzen und wünschen sich, noch zahlreiche Jahrgänge mit dieser guten Erfahrung stärken und auf ein Leben nach dem Abitur vorbereiten zu können.
13. März 2017 | THD-Pressestelle (TK)