28.2.2018 |
Über 12,5 Millionen Euro Fördergelder: „Bayerns Hochschulen überzeugen europaweit durch zukunftsweisende Projekte im Wissens- und Technologietransfer“
„Die Universitäten und Hochschulen in Bayern sind starke Innovationsmotoren für die Regionen und leistungsfähige Partner für die Unternehmen vor Ort. Das zeigt sich an den über 12,5 Millionen Euro Fördergeldern, die sie für ihre zukunftsweisenden Projekte im Bereich des Wissens- und Technologietransfers von der EU erhalten. Ihre Vorhaben konnten europaweit überzeugen!“, betonte Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler heute im Rahmen eines Festakts in München. Dort übergab er Förderbescheide der EU-Strukturfonds an die Hochschulen in Aschaffenburg, Coburg, Deggendorf, Hof, Ingolstadt sowie an die Universitäten in Bayreuth, Passau und Würzburg. Die Vorhaben der Hochschulen werden durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bzw. den Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützt. Ihre Themen reichen von der Energiespeicherung über Produktentwicklung bis zur Digitalisierung.
Als wichtigen und wertvollen Beitrag zur Stärkung der mittelständischen Wirtschaft bezeichnete der Staatssekretär den Wissens- und Technologietransfer durch die Hochschulen und Universitäten: „Ihre Innovationskraft ist ein großer Standortvorteil für die Region! Denn die Unternehmen erhalten Zugang zu Forschungsergebnissen und können dieses Potenzial für sich nutzen. So können gerade kleine und mittlere Unternehmen von Forschung und Entwicklung profitieren“, erklärte Staatssekretär Sibler. Das sichere ihre Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze vor Ort.
Insgesamt rund 90 Millionen Euro Förderung
Mit der Übergabe der jüngsten Förderbescheide, bei der noch einmal etwa 12,6 Millionen Euro vergeben werden, ist das Antragsverfahren im Hochschulbereich für die aktuelle Förderperiode abgeschlossen. Von einer „bayerischen Erfolgsgeschichte“ sprach Staatssekretär Sibler in Bezug auf das Engagement der beteiligten Forschungseinrichtungen im Freistaat: „Zwischen 2014 und 2020 fließen insgesamt rund 90,3 Millionen Euro aus Strukturfonds-Mitteln nach Bayern. Das verdeutlicht die hervorragende Projektarbeit unserer Universitäten und Hochschulen!“ Staatssekretär Sibler dankte den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für ihren außergewöhnlichen Einsatz.
Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft im Zentrum
Mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) können Projekte gefördert werden, die die Hochschulen gemeinsam mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in der Region realisieren. Über den Europäischen Sozialfonds (ESF) werden Fördermittel für Bildungs-, Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen vergeben, um die Beschäftigungschancen der Menschen in Europa zu verbessern. Im Mittelpunkt der Initiative im Hochschulbereich steht die verbesserte Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft.
Projekte der Technischen Hochschule Deggendorf: rund 2,4 Mio. Euro
EFRE-Projekt „Industrie 4.0 Werkstatt Bayerischer Wald“ am Technologiecampus Grafenau
Das Projekt „Industrie 4.0 Werkstatt Bayerischer Wald“ hat das Ziel den Technologietransfer zwischen Hochschule und KMU in der Region des Bayerischen Waldes im Bereich Industrie 4.0 zu stärken. Industrie 4.0 zielt auf Effizienzsteigerung durch Automatisierung von Planungs- und Steuerungsaufgaben in vernetzten Systemen. In KMU fehlen hierfür meist infrastrukturelle Voraussetzungen als auch geeignete Verfahren. In diesem Projekt soll in enger Zusammenarbeit mit KMU u.a. gezeigt werden, welche wertvollen Informationen aus den vorhandenen Daten bereits erfasst werden können bzw. welchen Mehrwert weitere Investitionen in die Infrastruktur (z.B. Einbau von Sensoren) generieren können. Beispiele können sein: Datenbasiertes Materialfluss-Monitoring, Flurförderzeug-Einsatzplanung und -steuerung, Monitoring und Analyse von Maschinenstillständen. Neben belastbaren Kosten-Nutzen-Analysen sollen auch regelmäßige Netzwerktreffen zu einer besseren Nutzung des Industrie 4.0-Potenzials beitragen. Gemeinsam mit KMU werden Seminare und Pilotprojekte durchgeführt sowie Erkenntnisse in Leitfäden und White Papers veröffentlicht.
EFRE-Projekt „Prozessinnovation und Industrie 4.0 in der KMU Optikfertigung“ (PrIO) am Technologiezentrum Teisnach
Prozesse in der Fertigung sind heute durch anspruchsvolle Qualitätsmaßstäbe für die Produkte und durch extreme Anforderungen an Flexibilität, Lieferzeit, Wirtschaftlichkeit und damit Prozessstabilität gekennzeichnet. Eine stetige Prozessoptimierung ist für ein stabiles Fertigungsunternehmen damit essenziell. Das Vorhaben Prozessinnovation und Industrie 4.0 in der KMU Optikfertigung – PrIO will Methodik und Vorgehensweise zusammen mit Innovation und Optimierung in Unternehmen entlang der Optikfertigung und -messtechnik und in der Glasbearbeitung verbessern. PrIO ist damit ein Netzwerkprojekt, das unternehmensübergreifend eine Prozessoptimierung im Fokus hat und dafür eine Basis für den Technologietransfer von der Hochschule in die Industrie, insbesondere KMU, etablieren will. Das übergeordnete Ziel ist dabei, für die Netzwerkpartner innovative Ansätze zu einer gesamtheitlichen Optimierung der iterativ aufeinander folgenden, schon durch das Design festgelegten Prozessschritte aufzuzeigen.
23. Februar 2018 | Pressemitteilung: Bayerisches Staatsministerium
für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst
Bild: THD, TC Grafenau