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Presseartikel

Symposium Moderne Mobilität an der THD

Die „eine“ Lösung gibt es nicht

21.10.2019 | THD-Pressestelle

Bei der modernen Mobilität wird an vielen Rädern gedreht: Autonomes Fahren, leistungsfähige Batterierohstoffe, wirkungsfähige und verlustarme Ladeinfrastruktur oder Anreizsysteme für energiebewusstes Fahren. Eines hat das 4. Deggendorfer Fachsymposium „Mobilität der Zukunft“ am 9. Oktober an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) auf jeden Fall bestätigt: Den einen Weg, der zum Ziel führt, gibt es nicht.

In seiner Key Note skizzierte Simon Fürst die strategische Ausrichung der BMW Group im Werk in Dingolfing in Sachen zukünftiger Antriebstechnologien. Dabei wurde klar: Allein schon, weil eine Marke wie BMW ganz unterschiedliche Absatzmärkte mit ganz unterschiedlichen Infrastrukturen und Rahmenbedingungen bedient, müssen auch diversifizierte Optionen in Forschung und Entwicklung im Auge behalten werden. Bei den Antriebstechnologien heißt dies, dass neben hydrogenen Antrieben auf Wasserstoffbasis und rein elektrischen Fahrzeugen selbstverständlich auch eine weiterhin die Verbrennertechnik optimiert werde. Prof. Ralph Pütz von der Hochschule Landshut konnte sich den Ausführungen von Fürst nur anschließen. Sein Institut BELICON hat in der Vergangenheit alle Arten von Bussen untersucht, vermessen und verglichen. Den klassischen Diesel, aber eben auch Fahrzeuge, die mit Erdgas bzw. Biogas betrieben werden sowie Hybridbusse. Im Ergebnis kann Pütz die generelle Verteufelung der Dieselbusse nicht teilen. Laut seinen Ergebnissen wird ein Dieselbus der EURO VI Norm bezüglich der Schadstoffemissionen nur von biogasbetriebenen Bussen bzw. von Elektrobussen, die ausschließlich mit regenerativem Strom fahren, übertroffen. Mit sogenannten „emissionsfreien“ Fahrzeugen werden also bei Betrachtung des aktuellen deutschen Strommixes kaum Verbesserungen gegenüber einem Diesel EURO VI möglich sein. Die beiden genannten Perspektiven für den Individual- bzw. den Öffentlichen Personennahverkehr zeigen exemplarisch, worüber sich am Ende alle Experten aus Forschung, Industrie, Kommunen und Zweckverbänden beim Deggendorfer Symposium einig waren. Einen Königsweg gibt es bei der Mobilität (noch) nicht. Vielmehr erscheint ein Mix aus verschiedenen Ansätzen am erfolgversprechendsten: maximale Energieeffizienz, unterschiedliche Antriebstechnologien oder die Kompensation bzw. Verhinderung von hohen Verlusten in der Leistungselektronik. Die angebotene Fachausstellung im Rahmen des Symposiums bot darüber hinaus vertiefende Einblicke in aktuelle Entwicklungen.

Bild: Viel Diskussionsbedarf bei der Fachausstellung an der THD