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Presseartikel

Naturräume neu gedacht - Podiumsdiskussion

Naturräume neu gedacht – Podiumsdiskussion zu Naturschutz

7.1.2025 | THD-Pressestelle

Unter dem Titel „Cities for Future – Naturräume neu gedacht“ fand am 5. Dezember an der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) eine öffentliche Podiumsdiskussion statt. Die Kooperationsveranstaltung mit dem LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) ist Teil der regelmäßigen Vortragsreihe QUERVERWEISE, die sich mit verschiedenen Aspekten des Naturschutzes auseinandersetzt und interdisziplinäre Lösungsansätze fördert.

Eröffnet wurde der Abend mit einem Impulsvortrag von Architekt Prof. Michael Laar, Nachhaltigkeitsbeauftragter der THD. Laar stellte seine internationale Erfahrung im Bereich Nachhaltigkeit vor und gab Einblick in seinen Studiengang „Healthy and Sustainable Buildings“ sowie der Nachhaltigkeitsinitiativen an der THD. In seinem Vortrag verwies er unter anderem auf den Green City Index, welcher betont, dass der Wohlstand einer Stadt eng mit ihrer Umweltleistung verknüpft ist. Wohlhabendere Städte hätten oft mehr Ressourcen, um in umweltfreundliche Technologien und Infrastrukturen zu investieren. Städte mit höherem Pro-Kopf-Einkommen würden dadurch besser in Bereichen wie Energieeffizienz, Abfallmanagement und öffentlichem Verkehr abschneiden.

In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Hochschulgruppen-Koordinatorin Julia Hiller, teilten weitere Expertinnen und Experten ihre Fachkenntnisse: Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV, hob die Problematik des Artensterbens in unseren Breiten hervor, von dem besonders Igel und Spatzen betroffen seien. Dem stimmte Dr. Peter Stimmler, Projektleiter „Unsichtbares sichtbar machen – Reduzierung von Vogelschlag an Glas“ bei und erklärte die Gefährdung von Vogelarten, insbesondere durch Vogelschlag an Glas. Er betonte dabei die Bedeutung von Aufklärung und Sensibilisierung.

Welchen Herausforderungen Kommunen bei der Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen begegnen, erläuterte Merle Raulfs, Blühpakt-Beraterin der Regierung Niederbayern. Neben mangelndem Wissen und fehlenden finanziellen Mitteln, spiele auch die Meinung der Bevölkerung eine wichtige Rolle. So stoße beispielsweise das weniger häufige Mähen von Wiesen, um Lebensräume zu erhalten, nicht immer auf Begeisterung. Agnes Becker, Landesvorsitzende ÖDP Bayern und Beauftragte des Volksbegehrens „Rettet die Bienen!“ erörterte darauf die Relevanz natürlich gestalteter Gärten für die Lebensraumqualität.

Zuletzt wies Prof. Laar auf den besonderen Interessenskonflikt in Städten hin: Die Flora und Fauna sei dort durch Nachverdichtung gefährdet. Als architektonisch ansprechende Lösung plädiere er für Gründächer oder Fassadenbegrünung, die neben Lebensraum auch als natürliche Gebäudekühlung dienen.

Aus der Veranstaltung ging die Idee zu einem Kooperationsprojekt zwischen Dr. Peter Stimmler und der THD hervor. Er und Prof. Laar planen, Untersuchungen zum Thema Vogelschlag an den Gebäuden der THD durchzuführen, und das Thema ebenfalls in Vorträgen im Lehrplan einzubinden.

Bild (THD): Geballte Naturschutz-Expertise (v.l.): Julia Hiller, Merle Raulfs, Dr. Peter Stimmler, Agnes Becker, Dr. Norbert Schäffer, Prof. Michael Laar.