Werkzeugkasten für Energiegemeinschaften entwickeln
8.1.2025 | THD
Das Kickoff-Treffen am 11. Dezember 2024 in Berlin markiert den Start der Zusammenarbeit der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) und deren Partner im neuen internationalen Projekt RENvolveIT. Dieses steht für „Regional Energy Networking – cross-sectional involvement through a modular interactive toolbox“ und vereint dabei die Expertise aus den vier europäischen Ländern Deutschland, Österreich, Tschechische Republik und Niederlande. Hierbei treten neben Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie Software- und Dienstleistungsunternehmen auch NGOs in einen Austausch, um ein kostenfreies Softwaretool für eine einfachere Realisierung und Administration von Energiegemeinschaften zu entwickeln.
Im Rahmen des Projekts RENvolveIT soll ein Werkzeugkasten aus verschiedenen Modulen erzeugt werden, welcher den Energiegemeinschaften die jeweils individuell benötigten Tools zur Verfügung stellt. Dadurch können zum Beispiel die Planung von Stromverbrauch und -erzeugung erleichtert werden. Unter Leitung von Prof. Dr. Javier Valdes betreut ein Geoinformatik-Team am Forschungsstandort Freyung der THD das Arbeitspaket, das sich auf die Entwicklung der Toolbox konzentriert. Gleichzeitig stellt das Team das sogenannte EnerplanET-Tool zur Verfügung, welches in dem bereits 2024 abgeschlossenen EU-Projekt CrossChargePoint weiterentwickelt wurde. Mit dem Konsortium teilen sie eine kostenlose Online-Version des Tools, welche die Modellierung von Energiesystemen ermöglicht. Das ist sehr nützlich, um den Energieverbrauch von Gebäuden als Ganzes zu ermitteln und kann zudem zur Modellierung von Verteilungsnetzen verwendet werden. „Dieses Projekt ermöglicht es uns, Hand in Hand mit führenden Arbeitsgruppen zu arbeiten. Die Lösung der Herausforderungen auf europäischer Ebene erfordert ein hohes Maß an Koordination zwischen den Akteuren und die Berücksichtigung vieler Besonderheiten der Regionen in gemeinsamen Ansätzen. Dies ist sehr schwierig, aber es ist das Konzept, nach dem wir gesucht haben, als wir EnerplanET ins Leben gerufen haben“ erklärt Prof. Dr. Valdes.
Die größten Herausforderungen, denen das Projekt und seine Partner in den nächsten drei Jahren gegenüberstehen werden, sind zum einen aus allen im Moment existierenden Modulen ein einheitliches System zu erschaffen und zum anderen die vielfältigen Vorgaben und Regelungen der verschiedenen EU-Ländern. Das Projekt wird von der Europäischen Union im Rahmen der CETPartnership von Horizon Europe gefördert, wobei der in Deutschland erforschte Teil des Projekts zusätzlich durch eine Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt wird.
Bild ( Prof. Dr. Javier Valdes): Das Projektkonsortium beim Kickoff-Treffen in Berlin