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Presseartikel

Forschungsnetzwerk für Digitale Sicherheit

Bayerische Hochschulen und Universitäten kooperieren

19.12.2022 | THD Pressestelle/Universität Passau

Am 15. Dezember trafen sich an der Universität Passau Professorinnen und Professoren mehrerer bayerischer Universitäten und Hochschulen, die über eine langjährige Expertise im Themenfeld der Digitalen Sicherheit verfügen, um ihre Vernetzung zu einem gemeinsamen bayernweiten „Forschungsnetzwerk für Digitale Sicherheit“ zu bekunden.

 

Mit der Hightech Agenda Bayern stellt der Freistaat erfolgreich die Weichen für eine zukunftsorientierte Forschungs- und Technologielandschaft. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Digitalisierung. Mit zusätzlichen Mitteln werden den Wissenschaftseinrichtungen Möglichkeiten eröffnet, sich im internationalen Kontext führend an der Forschung zu Zukunftstechnik und digitaler Gesellschaft zu beteiligen.

Eine weiterhin erfolgreiche Digitalisierung ist allerdings eng an die digitale Sicherheit gebunden: Je mehr Staat, Gesellschaft und Wirtschaft auf digitalisierte Prozesse aufbauen, desto abhängiger werden wir von deren sicherer Realisierung. Gleichzeitig wird die Bedrohungslage immer besorgniserregender. Die Konsequenzen – etwa Cyberangriffe mit Ransomware oder Attacken gegen kritische Infrastrukturen – sind bereits heute deutlich sichtbar.

„Die gestiegene Bedrohungslage erfordert einen Ausbau der Forschung und intensivierte Zusammenarbeit im Bereich der Digitalen Sicherheit, um die modernen und komplexen IT-Systeme und Infrastrukturen adäquat und schnell abzusichern“ sagt Prof. Dr. Joachim Posegga, Inhaber des Lehrstuhls für IT-Sicherheit an der Uni Passau. In Bayern existieren bereits Netzwerkstrukturen mit starkem Fokus auf der Wirtschaft (wie der Regensburger IT-Sicherheitscluster, das Münchener Sicherheitsnetzwerk, die Themenplattform Cybersecurity im Rahmen von Bayern Innovativ, das HITS IS, oder das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation), mit starkem Fokus auf der öffentlichen Verwaltung und Verteidigung (wie CODE an der Bundeswehruniversität München) oder auf anwendungsorientierter Forschung (wie das Fraunhofer AISEC). „Was bisher fehlte, war eine bayernweite Vernetzung der wissenschaftlichen Akteure im Bereich der digitalen Sicherheit“, erklärt Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser, Sprecher des Passauer Institutes für Digitale Sicherheit PIDS.

Das „Bayerische Forschungsnetzwerk Digitale Sicherheit“ soll auf zwei Ebenen vernetzen:

  • Auf der ersten Ebene vernetzen sich bayerische Spitzenforscherinnen und -forscher der Universitäten Bamberg (Prof. Dr. Dominik Herrmann), Bayreuth (Prof. Dr. Torsten Eymann), Erlangen-Nürnberg (Prof. Dr. Felix Freiling), Passau (Prof. Dr. Joachim Posegga, Prof. Dr. Stefan Katzenbeisser), Regensburg (Prof. Dr. Juliane Kraemer, Prof. Dr. Guenther Pernul), München (TUM, Prof. Dr. Claudia Eckert), Würzburg (Prof. Dr.-Ing. Alexandra Dmitrienko, Prof. Dr.-Ing. Samuel Kounev) sowie der TH Deggendorf (Prof. Dr. Martin Schramm). Allesamt verfügen bereits über große Expertise in Digitaler Sicherheit. Weitere Partner aus Wissenschaft und Forschung sind dabei herzlich willkommen.
  • Auf der zweiten Ebene wollen die Einrichtungen der in Passau zusammengekommenen Netzwerkpartner an den eigenen Standorten innerhalb des Forschungsnetzwerkes eigene regionale Hubs ausbauen oder aufbauen, um weitere Partner aus Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft aus der jeweiligen Region in das Netzwerk einzubinden. Die Universität Passau und die TH Deggendorf planen einen solchen regionalen Hub zu formen, zusammen mit zukünftigen weiteren außer-universitären Partnern aus der Region.

Das Netzwerk soll der vereinfachten Etablierung von weiteren Kooperationsprojekten und dem niederschwelligen und wiederkehrenden Austausch von Forschenden und Anwendern dienen, sowie die Aus- und Weiterbildung von Expertinnen für digitale Sicherheit fördern.

„Das Netzwerk stellt sich als Anlaufstelle für forschungsnahe Beratung von Behörden, Wirtschaft, und Zivilgesellschaft im Bereich Digitale Sicherheit auf und hilft durch Wissens- und Technologietransfer bei der Umsetzung von Weiterbildungsangeboten und Start-Ups in ganz Bayern“, erläutert Dr. Henrich C. Pöhls, Projektleiter des IT-Sicherheitszentrums an der Universität Passau. Das zukünftige Forschungsnetzwerk bringt die Stärken der Netzwerkpartner im Bereich IT-Sicherheits-Forschung bayernweit koordiniert zusammen und stärkt deren Wirkung in die einzelnen Regionen hinein. So kann das verteilte Forschungsnetzwerk für Digitale Sicherheit Synergien heben. Der Ausbau existierender exzellenter Forschungsleistung im Bereich Digitale Sicherheit wird gestärkt und gleichzeitig ein gesteigerter Transfer des Know-hows in ganz Bayern gefördert. Für die Etablierung des Netzwerkes sollen vorhandene Ressourcen der Netzwerkpartner synergetisch gebündelt sowie neue Ressourcen aktiviert werden. Zudem wollen die Netzwerkpartner den Freistaat für eine zusätzliche nachhaltige Grundfinanzierung gewinnen und stehen mit diesem hierzu im Gespräch.

Die Spitzenforschenden bekräftigten in Passau nochmals, dass eine solche Vernetzung essenziell ist, um schnell und adäquat auf Bedrohungslagen reagieren zu können. Durch wissenschaftliche Fortschritte und durch mehr hervorragend ausgebildete Fachkräfte wird auch weiterhin erfolgreiche digitale Zukunft Bayerns gesichert.

Bild (Tobias C. Koehler): (v.l.n.r) Prof. Dr.-Ing. Felix Freiling, Prof. Dr.-Ing. Samuel Kounev, Dr. Henrich C. Pöhls, Prof. Dr.-Ing. Alexandra Dmitrienko, Prof. Dipl.-Ing. Dr. Stefan Katzenbeisser, Prof. Dr. Martin Schramm, Prof. Dr. Juliane Krämer, Prof. Dr. Dominik Herrmann.